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1. Realienbuch für Taubstummen-Anstalten - S. 12

1899 - Schleswig : Bergas
12 Hunger und Durst, durch Hitze und Krankheit und durch das Schwert der Feinde kamen Tausende um. Die übrigen erreichten im Jahre 1099 Jeru- salem. Als sie die heilige Stadt erblickten, warfen sie sich nieder, küßten die Erde und weinten vor Freude. Am liebsten wären sie sofort eingezogen. Aber die Stadt tvar befestigt, und die Mohammedaner verteidigten sie tapfer. Vier Wochen laug dauerte die Belagerung und brennender Durst quälte die Kreuzfahrer; denn weit und breit waren die Brunnen verschüttet. Endlich wurde Jerusalem nach furchtbarem Kampfe erobert. Nach der Eroberung eilte Gottfried barfuß und ohne Helm und Panzer au das Grab des Erlösers, um Gott für beii Sieg zu danken. Auch die Kreuzfahrer warfen die Waffen weg, zogen an die heilige Stätte und beteten. Darauf wollten sie Gottfried von Bouillon zum Könige von Jerusalem machen. Dieser aber sagte: „Wie sollte ich da eine goldene Krone tragen, wo mein Heiland eine Dornenkrone getragen hat!" Er nannte sich nur „Beschützer des heiligen Grabes", starb jedoch schon nach einem Jahre. 3. Da die Ungläubigen Jerusalem immer wieder eroberten, wurden später noch sechs Kreuzzüge unternommen. Gegen sieben Millionen Christen kamen dabei ums Leben. Trotzdem blieben die Türken die Herren des heiligen Landes. 14. Friedrich I., genannt Barbarossa, (gest. 1190) 1. Kaiser Friedrich I. hatte blaue Augen, blondes Haar und einen starken, rötlichen Bart. Die Italiener nannten ihn deshalb Barbarossa, d. h. Rotbart. Barbarossa war ein kluger Fürst, mutig im Kampfe und voll Güte gegen seine Freunde. Keinem stand er auf der Jagd und in Leibesübungen nach, und bei Festen war er der heiterste. Zu große Pracht und Lustbarkeit aber haßte er. Als er den Thron bestieg, jubelte alles Volk und sagte, er sei ein Kaiser wie Karl der Große. 2. Sechsmal zog Barbarossa mit einem großen Heere nach Italien, um daselbst Streitigkeiten zu schlichten. Auf einem seiner Kriegszüge mußte er einmal mit wenig Gefolge in Susa übernachten. Die Bürger der Stadt wollten ihn feige ermorden und umzingelten deshalb die Herberge des Kaisers. Hermann von Siebeneichen, ein treuer Ritter seines Herrn, merkte dies. Er sagte darum zu Barbarossa: „Lieber Herr, entfliehe in meinen Kleidern. Ich lege mich dann in deinen königlichen Kleidern ins Bett." Friedrich erwiderte: „Das sei ferne, daß du für mich stirbst!" Endlich aber willigte er doch ein, die Kleider seines Geführten anzuziehen und zu entfliehen. Als der Kaiser nun auf die Straße kam, hielten ihn die Susaner für Ritter Hermann und ließen ihn zur Stadt hinaus. Um Mitternacht drangen sie dann in die Herberge, fanden daselbst aber nur den edlen Ritter. Sie ärgerten sich, daß der Kaiser entkommen war; Hermann schenkten sie jedoch um seiner Treue willen das Leben. 3. Auch in Deutschland war Unfriede. Der größte Ruhestörer war Heinrich der Löwe, ein mächtiger, deutscher Fürst, der in Braunschweig seine Burg hatte. Dieser wurde von Barbarossa besiegt und hart bestraft; der Kaiser nahm ihm fast alle seine Länder weg. Darauf war dauernder Friede in unserem Vaterlande.
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