Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Realienbuch für Taubstummen-Anstalten - S. 14

1899 - Schleswig : Bergas
14 das Deutsche Reich von neuem aufrichten. — Diese Sage hat sich am 18. Januar 1871 erfüllt. An diesem Tage hat Kaiser Wilhelm I. die Staaten Deutschlands zu einem mächtigen Deutschen Reiche vereinigt. Kaiser Wilhelm I. ist auf dem Kyffhäuser ein herrliches Denkmal errichtet worden. 15. Das Ritterleben. 1. Auf vielen Bergspitzen unseres Vaterlandes sieht mau zerfallene Burgen. Hier wohnten einst die Ritter, die zu Roß kämpften und ganz in Eisen, in eine Rüstung, gekleidet waren. Ein Panzer schützte Brust und Rücken, ein Helm das Haupt, ein Visier das Gesicht, Schienen Arme lind Beine. Als Waffen dienten Schwert, Lanze und Schild. Wollte ein Edel- knabe Ritter werden, so mußte er schon in seinem 7. Lebensjahre in das Schloß eines anderen Ritters gebracht werden und hier fleißig mit den Waffen üben. Mit 14 Jahren wurde er Knappe und durfte von nun an seinen Herrn ans die Jagd und in den Krieg begleiten. Erst im 21. Lebens- jahre wurde er Ritter. Als solcher mußte er am Altare feierlich versprechen, die Wahrheit zu reden, die Religion und die Witwen und Waisen zu be- schirmen und dem Fürsten treu zu dienen. 2. Ilm Mut und Geschicklichkeit zu prüfen, fanden oft Ritterspiele statt. Dann erschienen die Ritter in prächtiger Rüstung hoch zu Roß und ritten mit eingelegter Lanze gegeneinander. Wer den Gegner aus dem Sattel hob, war Sieger. Dieser erhielt von den Damen als Preis einen Kranz, einen Helm, ein Schwert oder gar eine goldene Kette. — Kam der Feind ins Land, so zogen die Ritter ihm mutig entgegen. Hatten sie ihn besiegt, so war großer Jubel in den Burgen, und abends wurden beim Weine Er- lebnisse ans dem Kampfe erzählt. 3. Später verarmten viele Ritter durch Verschwendung. Um sich Unter- halt zu verschaffen, führten sie dem Landmanne sein Vieh von der Weide, mähten ihm in der Nacht das Getreide ab und brachten es durch ihre Knechte heimlich in ihre Burgen. Oft zündeten sie auch seine Hütte an. Der Land- mann stand meist wehrlos da; niemand verhalf ihm zu seinem Rechte. Nicht besser erging es den Kaufleuten, die mit ihren Wagen, auf welchen sich kost- bare Waren befanden, an den Burgen vorüberfuhren. Im Walde oder an der Landstraße lauerten die Ritter denselben auf und raubten ihnen Hab und Gnt. Deshalb nannte man diese Ritter Raubritter. Zur Zeit der Raub- ritter war große Not im Lande. 16. Rudolf von Habsburg. (1273) 1. Graf Rudolf von Habsbnrg wurde im Jahre 1273 deutscher Kaiser. Bevor er die Regierung antrat, hatte das deutsche Reich 16 Jahre lang keinen Kaiser. Während dieser kaiserlosen Zeit hausten die Raubritter schlimmer als früher. Niemand war da, die Schwachen gegen die Starken zu schützen. Kaiser Rudolf aber duldete ein solches Unrecht nicht. Er verbot das'rauben, und als die Raubritter sein Verbot nicht achteten, zog er mit einem starken Heere gegen sie und ließ ihre Bnrgen erstürmen und zerstören. In Thüringen allein zerstörte er 60 solcher Raubnester. Die Räuber selbst aber ließ er alle
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer