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1. Weltkunde - S. 87

1876 - Hannover : Helwing
87 Merke: Merkur ist wegen der Nähe der Sonne schwer zu sehen. Nur kurz vor Sonnenausgang oder kurz nach Sonnenuntergang ist er zu- weilen dicht am Horizonte sichtbar. — Venus erscheint bald als Abend-, bald als Morgenstern, je nachdem sie links oder rechts von der Sonne steht. Man bemerkt an ihr eine Zu- und Abnahme des Lichtes, wie beim Monde. Zuweilen geht sie (wie auch Merkur) vor der Sonnenscheibe her; man sieht dann einen pechschwarzen Punkt sich von links nach rechts über die Sonne bewegen. — Mars glänzt in röthlichem Lichte und kann, wie alle folgenden, die ganze Nacht am Himmel stehen. — Die mittleren oder kleineren Planeten (Planetoiden) sind mit bloßen Augen nicht zu sehen. Der erste, die Ceres, wurde am I. Januar 1801 von Piazzi in Palermo entdeckt; Olbers in Bremen entdeckte 1802 die Pallas und 1807 die Vesta; Harding in in Göttingen die Juno 1804. Bis 1845 fand man weiter keinen, seit der Zeit ist die Zahl der bekannten auf 159 gestiegen. — Jupiter, der größte und massenhafteste aller Planeten, glänzt als Stern erster Größe in gelblichem Lichte. Seine 4 Monde, die sämmtlich größer sind als unser Mond, rufen während eines Jupiter-Umlaufs an 4000 Verfinsterungen hervor. Diese Finsternisse gaben dem dänischen Astronomen Römer ein Mittel an die Hand, die Geschwindigkeit des Lichtes zu bestimmen. Sie treten nämlich um 16 Minuten früher ein, wenn die Erde mit dem Jupiter auf derselben Sonnenseite steht, als wenn sich die Sonne zwischen Erde und Jupiter be- findet. Daraus schloß Römer, daß das Licht 16 Minuten gebrauche, um den Durchmesser der Erdbahn zu durchlaufen. — Saturn erscheint als Stern erster Größe in weißlichem Lichte. Seine 8 Monde sind kleiner als der Erdmond. Merkwürdig ist der dreifache Ring, der den Planeten in einer Entfernung von 5—10 000 Meilen umgiebt; der Schatten der Ringe läßt sich deutlich auf dem Saturn erkennen..— Uranus, dem bloßen Auge kaum sichtbar, wurde 1781 von Herschel als Planet erkannt. Seine Monde er- scheinen im stärksten Fernrohr nur als kleine Punkte. — Neptun wurde von Leverrier 1840 durch Berechnung nachgewiesen und bald darauf von Galle ' mit dem Fernrohr gefunden. — Daß jenseit Neptuns noch Planeten um die Sonne kreisen, ist wohl möglich, wir wissen es aber nicht. Ebenso wissen wir nicht, ob auf irgend einem Planeten außer der Erde sich lebende Wesen befinden.*) Ii. Die Kometen (Schweifsterne), in sehr lang gezogenen Ellipsen die Sonne nach allen Richtungen hin umkreisend, bestehen aus dem Kerne, welcher von einer nebligen Lichthülle um- geben ist, und dem Schweife. Letzterer, der auch bei einigen fehlt, kann eine Länge von mehreren Mill. Meilen erreichen. Die *) Die Entstehung des Planetensystems denkt man sich folgendermaßen: Am Anfang schuf Gott den Grundstoff (die Materie), der so lose war, daß die Masse, aus welcher unsere Sonne und die zu ihr gehörenden Planeten re. geworden sind, den ungeheuren Raum bis zum nächsten Fixstern einnahm. In Folge der der Masse innewohnenden Anziehungskraft bewegten sich die Theilchen dem Mittelpunkte dieser gewaltigen Gaskugel zu, durch welche Be- wegung sich die Theilchen immer mehr erhitzten und die ganze Masse in Drehung versetzt wurde. Am äußersten Rande wurde die Schwungkraft so groß, daß sich Ringe ablösten, aus welchen sich die Planeten mit den Neben- planeten bildeten. Die Planeten waren anfangs noch feurig und selbstleuch- rend, kühlten sich ganz allmählich ab und wurden dunkel. Die Abkühlung unserer Erde ist noch nicht bis zum Mittelpunkte derselben vorgedrungen, denn die Vulcane zeugen davon, daß das Erdinnere noch feurig-flüssig ist.
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