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1. Weltkunde - S. 105

1876 - Hannover : Helwing
105 sprechen, Streitigkeiten zu schlichten und Vergehen zu strafen (Gesetzbücher hatten sie nicht, das alte Herkommen entschied); Herzöge oder Kriegsführer; Heerbann und Gefolgschaf- ten (erstere waren Kriegsaufgebote des ganzen Stammes, letztere kriegslustige Männer, die sich einem Führer in unverbrüchlicher Treue zu einem Eroberungs- oder Abenteuerzuge anschlossen — Könige). — So waren die Deutschen nicht mehr rohe Barbaren. Sie zimmern, schmieden, weben, kennen Pflug und Schiff, haben eine geordnete Gemeindeverfassung, eine eigene Schrift (Runen), eine kräftige edle Sprache und vor allem eine große Sittenrein- heit. Aufg.: Vergleiche das alte Deutschland 1. mit dem jetzigen (Lage, Klima, Producte, Lebensweise und Religion der Bewohner rc.), 2. mit dem alten Griechenland. §. 23. Die Deutschen und die Römer. Die Römer kamen zum ersten Male mit den Deutschen in Berührung, als ein Stamm der letzteren, die Kimbern, nach dem milden Süden wanderte und 113 v. Chr. in Steiermark ein römisches Heer schlug. Die Kimbern zogen dann nach Westen; mit ihnen ver- banden sich die Teutonen. Nachdem sie nach und nach noch vier römische Heere vernichtet hatten, wollten sie in zwei Abtheilungen in Italien eindringen, die Teutonen von Westen, die Kimbern von Norden her. Marius vernichtete jene in Südgallien, diese in Norditalien. — Cäsar ging zweimal von Gallien aus über den Rhein, richtete aber gegen Deutschland nichts aus; doch fochten seitdem viele Deutsche als Söldner in den römischen Heeren. Zu Augustus Zeiten bildeten Rhein und Donau die Grenzen. Sein Stiefsohn Drusus unternahm von den Niederlanden aus (12—9 v. Chr.) vier Züge durch Deutschland bis an die Elbe, legte am Rhein 50 feste Plätze und Landstraßen, an der Nordsee Emden an. Vornehme Deutsche gingen nach Rom, um dort gebildet zu werden. Marbod, König des deutschen Stammes der Marko- mannen, legte im jetzigen Böhmen ein nach römischer Art ein- gerichtetes Reich an. Allmählich eroberten die Römer das Land zwischen Elbe und Rhein; Tiberius suchte durch List, Varus durch Gewalt zu herrschen. Letzterer zwang den Deutschen römi- sche Rechtspflege, Sitte und Sprache auf, bis er von Hermann oder Arminius im Jahre 9 n. Chr. im Teutoburger Wald besiegt und hierdurch Deutschlands Unabhängigkeit, Sitte und Sprache gerettet wurde. (Aufgabe: Erzähle, was dein Lesebuch über diese Schlacht sagt!). Germanicus (14—16) kam drei- mal siegreich über die Weser, zog aber jedesmal mit großen Ver- lusten wieder ab. — Die Römer behielten jedoch das jetzige Süddeutschland bis an den Rhein und Main, befestigten es und bevölkerten es durch römische Soldatencolonieu; es entstanden die
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