1876 -
Hannover
: Helwing
- Autor: Hüttmann, J. F., Jastram, Heinrich, Marten, Adolf
- Auflagennummer (WdK): 6
- Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Alle Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Alle Lehranstalten
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): koedukativ
- Konfession (WdK): Konfessionell gemischt
110
die Ritter und Lehen beaufsichtigte). März- und Maifelder, d. i.
große Versammlungen der Lehensleute, bald auch der Freien.
Wanderungen des Fürsten, um Gericht zu halten rc. (Vergl. §. 57.
Entstehung geschriebener Gesetze, theilweise in lateinischer Sprache
und vom röm. Recht beeinflußt, doch nach Stämmen verschieden.)
Pfalzen (königliche Krongüter mit Burgen oder Wohnungen der
Fürsten) und Pfalzgrafen (Aufseher und Richter in den Pfalzen).
§. 31* Religion* a. Christenthum. Welcher Bischof
war unter den Gothen? — Während der Völkerwanderung waren
viele deutsche Stämme schon Christen geworden, aber Arianer.
-196 ließ sich der Frankenköuig Chlodwig taufen, die Franken
wurden Christen (katholisch), was großen Einfluß auf die
undern Stämme hatte. Das eigentliche innere Deutschland wurde
durch irische und angelsächsische Mission bekehrt vom sechsten Jahr-
hundert an. (Kirchen, Bischofssitze, Klöster, deren Einfluß (von
ihnen aus verbreitete sich die Cultur des Bodens weit umher, sie
waren Stützen der Armut, die gastlichen Herbergen für Pilger
und Wanderer, Asyle für Verfolgte, vor allem aber durch Ab-
schreiben und Vervielfältigung der Bücher und durch ihre Schulen
Pflegestätten der Bildung^). Am nachhaltigsten hat Winfried
oder Bonifacius gewirkt: 1. als Missionar in Mittel-
deutschland und bei den Friesen (Eiche zu Fritzlar, sein Tod 755).
— 2. Als Ordner der deutschen Kirche, die er in feste Ver-
bindung mit dem römischen Stuhl setzt. Erzbischof zu Mainz,
kirchliche Ordnung (Bischöfe, Geistliche), kirchliche Zucht (damals
viele Unedle), Synoden, Abhängigkeit von Rom, was die deutsche
Kirche unter den Papst stellte, aber auch in die vielfach ver-
worrenen Zustände Zusammenhang und Ordnung brachte. Aus-
gabe: Erzähle, was dein Lesebuch über Bonifacius sagt!
b. Der Islam. Muhamed, 571 zu Mekka in Arabien geboren, 622
Flucht (vergl. §. 1) von Mekka nach Medina, f 632. Seine Lehre ist ein
Gemisch aus christlichen, heidnischen und jüdischen Elementen und heißt Islam
^Korln—heilige Urkunde, Moslemin—anhänger Muhameds, Moscheen—bet-
häuser; „Es giebt nur einen Gott, und Muhamed ist sein Prophet," Moses
und Christus sind weniger als jener, unvermeidliches Schicksal, sinnliches Le-
den nach dem Tode, häufige Waschungen, Gebete, Fasten, Almosen; Frei-
tag-Feiertag ; Ausbreitung der Religion durchs Schwert). Seine Nachfol-
ger, die Kalifen, stürmten mit den Scharen der Moslemin zu Eroberungen
und unterwarfen rasch Syrien, Aegypten, Kleinasien, Nordafrika. Das
vströmische Reich widerstand ihnen noch, aber sie eroberten Spanien,
machten dem We st gothen reich ein Ende, griffen dann das
Frankenreich an. Es handelte sich jetzt darum, ob arabisch-muhamedani-
sches, ob germanisch-christliches Wesen den Sieg davon tragen sollte. Es
geschah das Letztere. Wer hat die Mauren bei Poitiers geschlagen, und
tvann?
§. 32* Zur Wiederholung und Uebung. — i) Lerne
folgende Zeittafel auswendig: