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1. Weltkunde - S. 123

1876 - Hannover : Helwing
123 sich fern gehalten (warum wohl?). — 5. Er war, weil er si> schlicht, gemüthlich, redlich, fromm, witzig war, bei dem deutschen Volke besonders beliebt. §.'51. Die Kaiser von Adolf von Nassau bis zu Ruprecht. Rudolfs Nachfolger, Adolf von Nassau, hat sich vergeb- lich bemüht, sich gewaltsam eine Hausmacht zu erkämpfen. Ihm folgte Ru- dolfs habgieriger und harter Sohn Albrecht 1298, von dem man sagte: „Holland wollte er und bekam es nicht; Thüringen begehrte er und erlangte es nicht; Böhmen faßte er und behielt es nicht; die Schweiz brachte ihm Schande." (Die Schweizer Urkantone hatten unter Friedrich Ii. die Reichs- unmittelbarkeit erhalten; Rudolf von Habsburg vermochte nicht, die Ober- gewalt wieder zu gewinnen, vielmehr schlossen die Waldstädte 1291 einen ewigen Bund behuf ihrer Freiheit. Auch Albrecht kann sie nicht wieder un- terwerfen; 1309 werden ihre Rechte verbrieft. — Was erzählt dein Lesebuch von Tell re.?) Albrecht wurde 1308 ermordet. Ihm folgte Heinrich Vii. aus dem Hause Luxemburg, welcher zwar tapfer und edel war, aber doch die Unordnung in Deutschland nicht beseitigen konnte (1318—1314). Böh- men brachte er an leinen Sohn Johann. Nun wählten die uneinigen Für- sten gar zwei Kaiser, nämlich Ludwig von Bayern (1314—1347) und Friedrich von Oesterreich (1314—1331). Beide Kaiser kämpften 7 Jahre mit einander, bis Friedrich in Gefangenschaft gerieth und beide, aus- gesöhnt durch des letzteren Treue im Worthalten, noch eine Zeit gemein- schaftlich im Frieden regierten, bis Friedrich starb. Ludwig hatte noch viel mit dem Papste zu kämpfen; er war der letzte Kaiser, den der Papst in den Bann that. 1338 erklärten die deutschen Fürsten auf dem ersten Kur- vereine zu Rhense am Rheine: Der Kaiser ist, sobald die Wahl vollzogen, rechtmäßiger König und römischer Kaiser, ohne des Papstes Bestätigung. Er gab auch die durch das Aussterben der Aökanier erledigte Mark Brandenburg an seinen Sohn Ludwig 1324, der mit der Erbin von Kärnthen und Tirol, Margaretha Maultasch, ver- heiratet wird. — Sein Nachfolger Karl Iv. von Böhmen und Luxemburg, Enkel von Heinrich Vii. (1347—1378) wurde von Maximilian bezeichnend „Böhmens Vater und des heiligen römischen Reiches Stiefvater" genannt. Er war nicht ritterlich, aber schlau, sprach fünf Sprachen. Für Böhmen hat er sehr gesorgt (Zerstörung der Raubschlösser, Förderung des Berg-, Acker- und Weinbaues, Bau von Brücken, Kirchen, Palästen, in Prag 1348 die erste deutsche Universität gegründet). Zum Besten des Reiches hat er nicht viel gethan. Er verkaufte kaiserliche Rechte und brachte zu Luxemburg und Böhmen noch Schlesien, Brandenburg und die Lausitz an sein Haus. Er regelte aber die Ansprüche der Reichsfürsten auf das Stimmrecht bei der Kaiserwahl durch die goldene Bulle (gegeben zu Metz 1356; ein Exem- plar mit goldener Kapsel ist noch jetzt in Frankfurt). Durch dieselbe wurde das Kurfürstencollegium festgestellt, d. h. es wurden den Kaiser zu küren (wählen) berechtigt: die Erzbischöfe von Mainz, Trier, Köln, der König von Böhmen, der Pfalzgraf am Rhein, der Herzog von Sachsen-Wittenberg, der Markgraf von Brandenburg. Diese erhielten besondere Würden (Aufgabe: Wie beschreibt diese Schiller im „Grafen von Habsburg?"), besondere Vor- rechte und wurden beinahe selbständige Landesherren. (Später gingen noch einige Aenderungen im Kursürstencollegium vor). Sonst ist aus seiner Zeit noch zu merken: Tirol kommt an Oesterreich; Pest (schwarzer Tod) in Deutsch- land und fast ganz Europa, Judenverfolgungen, Geislergesellschaften, großes Erdbeben; sein Gegenkönig Günther von Schwarzburg starb 1349. — Sein Sohn. Wenzel der Faule (1378—1400) war unthätig, und deshalb
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