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1. Weltkunde - S. 133

1876 - Hannover : Helwing
immer weiter. Sie gewann Eingang in Sachsen, Hessen, Braun- schweig-Lüneburg, Preußen (durch den Hochmeister Albrecht, einen Hohenzollern, in ein weltliches Herzogthum verwandelt) re. — Auf dem Reichstage zu Speyer 1529 wurde aber beschlossen, die weitere Verbreitung zu verhindern; hiergegen protestierten 7 Fürsten und 15 Reichsstädte. Ans dem Reichstage zu Augs- burg überreichten die Protestanten ein von Melanchthon abge- faßtes, von Luther durchgesehenes Glaubensbekenntnis, die Augs- burgische Confession, vorgelesen am 25. Juni 1530. Der Bund der Protestanten zu Schmalkalden und ein Angriff der Türken, sowie bald auch der Franzosen, bewogen den Kaiser nochmals zur Milde gegen die Protestanten. Die Anhänger der- selben erhielten den Namen Protestanten, weil sie manche Lehren der katholischen Lehre verwarfen: Autorität des Papstes und der Tradition, Anrufung der Heiligen, Verehrung der Reliquien, Verdienstlichkeit der guten Werke, Ablaß, Klosterwesen, Wallfahrten, 7 Sacramente, (die Protestanten nehmen nur 2 Sacramente an, Taufe und Abendmahl). Später erhielten sie den Namen Evangelische, weil sie das Evangelium oder die Bibel, besonders das neue Testament, als alleinige Quelle ihres Glaubens ansehen, und weil sie die Rechtfertigung aus dem Glauben lehren. — Die Reformation gewann nun auch Ein- gang in Württemberg, Bayern und Brandenburg. Luthers Ge- hülfe in der Reformation war der fromme und gelehrte Melanch- thon. Auch in der Schweiz wurde durch Ulrich Zwingli in Zürich und Johann Calvin in Gens eine Reformation ausge- führt. Ihre Anhänger werden Reformierte genannt, unter- scheiden sich in einigen Stücken von den Lutheranern und verbreiteten sich über die Schweiz, Deutschland, Frankreich und die Niederlande. — 1532 erhielten die Protestanten im Religions- srieden von Nürnberg vorläufige Religionsfreiheit (bestätigt 1544 zu Speyer). — Luther starb am 18. Februar 1546 in Eisleben, (wobin er von dem Grafen von Mansfeld zur Schlichtung einer Erbschaftsstreitigkeit berufen war) und ist in Wittenberg in der Schloßkirche begraben. §. 62. Religiöse Kämpfe. Als 1522 die Bilder- stürmer in Wittenberg Unruhen erregten, predigte sie Luther bald zur Ruhe. — Bald darauf erhoben sich die Bauer n, welche Luthers Lehre von der evangelischen Freiheit misverstanden, und wollten sich von den Bedrückungen des Adels befreien. Als große Unordnungen entstanden, schrieb Luther gegen sie. Auch wurden sie bei Frankenhausen geschlagen. 1525. (Thomas Münzer.) — 1534—36 fanden in Münster Unruhen durch die Wiedertäufer statt unter Anstiftung Johanns von Leyden,
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