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1. Weltkunde - S. 152

1876 - Hannover : Helwing
152 300 Geistliche, 300 Adelige, 600 Bürger und Bauern. Die letzteren erklärten sich als constituirende Nationalver- sammlung (1789—1791). Diese hob alle mittelalterlichen Vor- rechte und Einrichtungen auf und riß alle Macht an sich. Die Bastille (Gefängnis) wurde erstürmt und Ludwig nach Paris geholt. Viele Vornehme flohen. Ein Fluchtversuch des Königs mislang. — 2. Die gesetzgebende Versammlung (1791 bis 1792) zwang den König zu dem Kriege gegen Oesterreich, das sich mit Preußen zur Rettung Ludwigs verbunden hatte. Das königliche Schloß (Tuilerien) wurde erstürmt, die Königs-Familie gefangen genommen und etwa 7000 gefangene Geistliche und Adelige in einem fünftägigen Blutbade umgebracht. — Eine neue Versammlung, der Nationalconvent (1792—1795), machte Frankreich zur Republik und ließ den König hinrichten. Die Regierung führte einen sog. Wohlfahrtsausschuß, in welchem die blutdürstigen Männer Marat, Robespierre, Danton die Herr- schaft führten. Nun begann für Frankreich eine grauenvolle Zeit. Die Anhänger des Königthums, die Gegner des Wohlfahrtsaus- schusses (gemäßigte Republikaner) wurden zu Tausenden hingerichtet; auch die Königin Marie Antoinette (Tochter von Maria Theresia) u. er. wurden gemordet, der Kronprinz starb später im Gefängnis. („Sansculotten" oder „Ohnehosen", Guillotine — Fallbeil.) Eine neue Zeitrechnung und ein neuer Kalender, decimales Maß und Gewicht wurden eingeführt, das Christenthum, ja der Glaube an Gott abgeschafft. Endlich wurde auch Robespierre hingerichtet, nachdem er noch kurz vor seinem Tode den Glauben an Gott und Unsterblichkeit wieder eingeführt hatte. Ein gegen die Republikaner gerichteter Bürgerkrieg wüthete lange in Frankreich. — 4. Nach- dem Robespierre beseitigt war, wurde die Regierung einem sog. Directorium (1795—1799) übertragen. Frankreich war er- schöpft, aber es kam mehr Ordnung zurück. Im Jahre 1799 errichtete Napoleon das sog. C o n s u l a t, d. h. er wurde erster Beamter der Republik. (Aufg.: Wie schildert Schiller in seiner „Glocke" die Revolution?) §. 83. Kriege und Veränderungen zur Zeit der Republik. — Auf Kaiser Joseph war in Deutschland sein Bruder Leopold gefolgt und auf diesen bald Franz Ii. Die aus Frankreich geflohenen Adeligen hetzten so lange an den deutschen Fürsten, bis der Kaiser Franz Ii. mit Preußen ein Bündnis gegen Frankreich schloß, theils um dem Könige von Frankreich Hülfe zu bringen, theils um die Gährung (durch Aufhetzung der Franzosen veranlaßt) am Rhein zu unterdrücken. Preußen ließ 1792 seine Truppen in Frankreich einrücken; diese waren anfangs siegreich, wurden aber dann bis Frankfurt zurückgedrängt. Die Oesterreicher
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