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1876 -
Hannover
: Helwing
- Autor: Hüttmann, J. F., Jastram, Heinrich, Marten, Adolf
- Auflagennummer (WdK): 6
- Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Alle Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Alle Lehranstalten
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): koedukativ
- Konfession (WdK): Konfessionell gemischt
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lands (1848). Hierauf wurde ein allgemeines Gesetz für Deutsche
land (die sog. „Grundrechte") beschlossen. Im Jahre 1849 wollte
die Nationalversammlung die erbliche Kaiserwürde an Friedrich
Wilhem Iv. übertragen. Dieser lehnte die Krone ab und suchte
einen neuen deutschen Bund zu gründen, von welchem Oesterreich
ausgeschlossen sein sollte und in welchem Preußen die Leitung
übernehmen wollte. Bayern und Württemberg weigerten sich
indes, diesem neuen Bunde beizutreten, ja Oesterreich drohte mit
dem Kriege. Friedrich Wilhelm mußte also seinen Plan fallen
lassen, und so wurde im Jahre 1851 der alte Bund unverändert
wieder hergestellt. — 4. Seit 1460 waren die Herzogtümer
Schleswig-Holstein mit Dänemark durch Personalunion verbunden,
sollten aber ihre besondere Verfassung behalten („up ewig unge-
deelt"). Holstein gehörte zum deutschen Bunde, Schleswig nicht.
Der dänische König Friedrich Vii. wollte Schleswig von Holstein
trennen und dem dänischen Staate einverleiben. Da erhoben sich
die Schleswig-Holsteiner und sagten sich von Dänemark los. —
1848 begann der Kampf. Deutschland stand den Schleswig-
Holsteinern bei, und Dänemark unterlag zu Lande (5. April 1849
erfolgreicher Kampf gegen zwei dänische Kriegsschiffe bei Eckeru-
sörde, 13. April Erstürmung der Düppeler Schanzen), fügte aber
dem deutschen Handel durch seine Flotte großen Schaden zu*).
England, Frankreich mnd Rußland stellten sich auf Dänemarks
Seite und zwangen Deutschland, 1850 Frieden zu schließen.
Schleswig-Holstein fiel wieder an Dänemark, und dieses suchte
rinn Schleswig vollständig dänisch zu machen.
§. 93. Fortsetzung. (Dänischer Krieg). — 5. Die
letzten Lebensjahre des Königs Friedrich Wilhelm Iv. von Preußen
waren durch Krankheit getrübt. 1858 übernahm daher sein
Bruder Wilhelm, der Prinz von Preußen, die Regentschaft
und folgte ihm 1861 als König. Er unternahm eine Ver-
besserung des Kriegsheeres, die Preußens Wehrkraft erheblich ver-
mehrte (Kriegsminister v. Roon), erweiterte durch Verträge mit
andern Staaten das Handelsgebiet des Zollvereins und faßte
Pläne zur gründlichen Reform des deutschen Bundes (Volksver-
tretung, Ministerpräsident v. Bismarck-Schönhausen). — 6. Als
in Dänemark 1863 der König Christian Ix. aus den Thron kam,
folgte er dem Willen seines Volkes und verleibte Schleswig dem
Königreiche Dänemark ein. Hierauf ließ der deutsche Bund durch
hannoversche und sächsische Truppen Holstein besetzen; Preußen
*) Man fing damals die Gründung einer deutschen Flotte an; die-
selbe ist später verkauft. Dann hat Preußen eine Kriegsflotte gegründet
(Jsdebusen).