1876 -
Hannover
: Helwing
- Autor: Hüttmann, J. F., Jastram, Heinrich, Marten, Adolf
- Auflagennummer (WdK): 6
- Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Alle Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Alle Lehranstalten
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): koedukativ
- Konfession (WdK): Konfessionell gemischt
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trennt die Brust- und Bauchhöhle von einander; in dieser liegen
die Verdauungsorgane, in jener Herz und Lungen.
Im allgemeinen findet sich in den gemäßigten Zonen ein größerer Men-
schenschlag, als in den heißen und kalten. In den heißen Erdstrichen sind
die Menschen durchweg mager und schlank, in den kalten fett und dick.
2. Die Bestandtheile des menschlichen Körpers sind ent-
weder flüssig oder fest, und ihre Grundelemente sind die Zellen.
Je nachdem sich diese verschieden an einander legen, wodurch sie ihre
Form mannigfach verändern können, und je nach ihrer chemischen
Beschaffenheit entstehen die verschiedenen Gewebe des Körpers
(z. B. Muskel-, Knochen-, Knorpel-, Binde- sz. B. die sehnigen
Häutest Nervengewebe re.). Die Gewebe bilden, indem sich
mehrere zu einem Ganzen vereinigen, die Organe. Mehrere
Organe, die aus gleichen Geweben gebildet sind und gleiche
Eigenschaften und Verrichtungen haben, bilden ein organisches
System. Wir betrachten die organischen Systeme der Bewegung
(Knochen- und Muskelsystem), der Empfindung (Nervensystem)
und der Ernährung (Verdauungs-, Gefäß- und Athmungs-
system).
1. Wo am Kopf liegen: Stirn, Hinterhaupt, Scheitel, Schläfen? —
2. Wo am Körper sind: der Ellenbogen, die Achsel oder die Schulter, der
Nacken, der Rücken, die Ferse, der Hacken, die Handwurzel? — 3. Bei vie-
len Menschen ist die rechte Seite stärker entwickelt als die linke. Woher kommt
das? — 4. Was sind Zellen? — 5. Wodurch entstehen die verschiedenen
Gewebe des Körpers? — 6. Was heißt „Organ"? Nenne Organe! —
7. Was verstehen wir unter Organsystem? — 8. Welche Systeme dienen
zur Bewegung, zur Empfindung, zur Ernährung?
§. 3. Das Knochensystem. Die Knochen bestehen aus
^/z Kuochenerde und l/z Knochenknorpel. Die Knochenerde, meist
phosphorsaurer Kalk, bleibt zurück, wenn man einen Knochen eine
Zeit lang ins Feuer legt; übergießt man den Knochen mit Salz-
säure, so bleibt die Knorpelmasse zurück, die sich durch Kochen
in Leim verwandelt. Der Form nach unterscheidet man lange
oder Röhrenknochen (inwendig mit Mark ausgefüllt), schalen-
förmig gebogene und unregelmäßige Knochen. Sie sind
entweder beweglich (Gelenk) oder unbeweglich mit einander
verbunden. Bei den Gelenken sind die Knochen überkuorpelt
und von einer Kapsel umschlossen; Bänder, Muskeln und der
Luftdruck befestigen das Gelenk, und die Gelenkschmiere beseitigt
die Reibung. — 1. Der Kopf. a. Der Schädel bildet
eine Höhle, in der das Gehirn liegt. Er besteht aus 8 durch
Nähte unbeweglich verbundene Knochen. Diese sind: das Stirn-
bein, die 2 Scheitelbeine, das Hinterhauptsbein, das Keilbein,
die 2 Schläfenbeine, das Siebbein. b. Das Gesicht besteht
aus 14 sehr verschiedenartig geformten Knochen, die 5 große
Höhlen bilden. Die wichtigsten sind: die Nasenbeine, die Kiefern,