1876 -
Hannover
: Helwing
- Autor: Hüttmann, J. F., Jastram, Heinrich, Marten, Adolf
- Auflagennummer (WdK): 6
- Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Alle Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Alle Lehranstalten
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): koedukativ
- Konfession (WdK): Konfessionell gemischt
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meistens weißgrauer Farbe, welche weißliche Feldspathkrhstalle ein-
schließt. Liefert gutes Baumaterial; Kölner Dom zum Theil aus
Trachht vom Siebengebirge erbaut. 3. B a s a l t (s. einfache Gesteine).
V. Trümmergesteine: 1. Grauwacke ist ein scheinbar
einfaches, weiches, dichtes Gestein, besteht aber aus einem Ge-
menge von Quarz, Kiesel- und Thonschiefer und vielen zufälligen
Beimengungen, die durch Thon- und Kieselerde verbunden sind.
Farbe grau, grün, roth, braun re. 2. Sandstein besteht aus
Quarzkörnern, welche durch ein kieseliges, thoniges oder kalkiges
Bindemittel vereinigt sind. Farbe: grau, roth, gelb, braun, bunt.
Sehr verbreitete Felsart, die zu Bausteinen, Säulen, Schleifstei-
nen re. verwandt wird.
Bemerkung: Als lose Gesteine pflegt man zu bezeich-
nen: 1. Sand. 2. Lehm und Thon. 3. Acker- oder
D a m m e r d e (Humusboden).
1. Wie unterscheidet man Steine und Gesteine oder Felsarten? —
2. Wie theilt man die letzteren ein? — 3. Welche einfache Mineralien
treten als Gesteine auf? — 4. Woraus besteht Granit? Syenit? Gneiß?
Glimmerschiefer? — 5. Erkläre den Ausdruck: erratische Blöcke! — 6. Was
ist Porphyr? Basalt? Sandstein? Grauwacke? — 7. Aus welchen Erd-
arten (Gesteinen) besteht der Ackerboden? — 8. Welche Gesteine liefern
gutes Baumaterial? — 9. Welche Gesteine finden sich in deiner Gegend?
§. 118. Lagerung der Gesteine — Bau der Erdrinde.
1. Die Fels-oder Gebirgsarten bilden zuweilen über einander
liegende Schichten wie die Blätter eines Buches oder die
Schalen um eine Zwiebel. Man nennt sie geschichtete oder
Sedimentgesteine, Flötzgebirge, und nimmt an, daß sie
zu verschiedenen Zeiten aus dem Wasser niedergeschlagen
sind. Sie enthalten vielfache Versteinerungen von unterge-
gangenen Pflanzen und Thieren. — Unterhalb der geschichteten
Gesteine findet man andere, die keine Schichtung zeigen.
Sie enthalten keine Versteinerungen und sind muth-
maßlich aus feurig-flüssigem Zustande erstarrt. Da sie
die Basis der Schichtgesteine bilden, heißen sie auch Ur-
felsarten, Massengesteine. Sowohl geschichtete als ungeschichtete
Gesteine werden oft von Gängen durchzogen, die dadurch ent-
standen sind, daß Risse und Spalten in dem Gestein durch andere
Mineralien, oft durch Erze, ausgefüllt wurden. — 2. Der Mensch
ist etwa 3000 Fuß in die Erde eingedrungen. (Tiefstes Berg-
werk in Andreasberg im Harz). Er kennt nur die Erdrinde; das
Innere ist ihm unbekannt. Heiße Quellen, Ausbrüche von Vul-
canen rc. deuten an, daß die Erde im Innern eine sehr hohe
Temperatur besitzt. Die geschichteten Gesteine liegen nicht immer
wagerecht, sondern sind oft mehr oder weniger geneigt.
Sie sind von den unter ihnen liegenden Massengesteinen an vielen