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1. Weltkunde - S. 350

1876 - Hannover : Helwing
350 §. 87. Nahrungsmittel. 1. Wiederhole nach §. 7 und 8 der Naturgeschichte die Organe der Verdauung und des Blut- umlaufs! — Der menschliche Körper bedarf zu seinem Be- stehen fortwährend der Nahrung, welche die durch die Lebens- thätigkeit abgenutzten und unbrauchbar gewordenen Bestandtheile wieder ersetzt. Alle Körpertheile empfangen ihre Nahrung, d. h. bilden sich immer neu, aus dem Blute. Daher verlangt das Blut zu seiner und zur Erhaltung des Körpers alle die Stoffe, aus denen es selbst und der Körper zusammengesetzt sind. Diese Stoffe heißen Nahrungsstoffe, sie werden dem Blute in den Speisen und Getränken — Nahrungsmitteln — zugeführt und durch die Verdauung zur Aufnahme in das Blut umge- wandelt. — 2. Die Nahrung, welche wir genießen, hat aber nicht bloß die Aufgabe, die unbrauchbaren Theile des Körpers (der Knochen, Muskeln, Haut, Haare, Nägel, Nerven rc.) zu ersetzen, sondern sie muß in dem Körper einen gewissen Grad von Wärme erzeugen. Die Körperwärme wird aber hauptsächlich durch den in der Lunge und im Blute überhaupt stattfindeuden Verbrennungs- oder Athmungsproceß erzeugt. Vergl. §§. 20, 71 der Physik und Chemie und §. 9 der Naturgeschichte. — Die Nahrungsmittel sind also zweierlei Art: st offbilden de (plastische) und wärmende (Respirationsmittel). — 3. Unser Körper besteht nun aus W a s s e r st o f f, S a u e r st o f f, Kohlen- st o f f und S t i ck st o f s, außerdem aus Schwefel, Phosphor, Kalk, Kochsalz und Eisen. Da kein Stofs sich in erneu andern (das Eisen sich nicht in Phosphor, Sauerstoff sich nicht in Schwefel rc.) verwandeln kann, so muß die st offbild ende Nahrung alle diese Stoffe enthalten. Besonders wichtig ist der Stickstoff; die Respirationsmittel müssen reich sein an Kohlen- stoff. — 4. Wir vermögen aber weder Kohlenstoff noch Stickstoff noch ein anderes Element als solches, d. h. in isoliertem Zustande, zu genießen; die Elemente müssen vielmehr erst zu organischen Verbindungen zusammengetreten sein. Wir entnehmen daher unsere Nahrung dem Pflanzenreich und dem Thierreich. Das Pflanzenreich ist die nothwendige Vorbedingung des Thier- und Menschenlebens. — Die wärmenden oder Respirations- mittel sind besonders: Stärke, Gummi, Zucker und Fett; blutbildend sind vorzüglich: Kleber, Eiweiß, Käsestoff und Fleisch. Außerdem enthalten die organischen Verbindungen noch die oben erwähnten unorganischen Stoffe: Kalk, Phosphor, Chlor rc. Je mehr eine Speise von den stosfbildenden Stoffen enthält, desto nahrhafter ist sie. Am zweckmäßigsten ist die gemischte Nahrung, d. h. diejenige, welche sowohl Thier- als Pflanzenstoffe enthält, und nicht blos wärmend, sondern auch stoffbildend ist.
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