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1902 -
Leipzig
: Hofmann
- Autor: Polack, Friedrich
- Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Bürgerschule, Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Mittlere Lehranstalten, Niedere Lehranstalten
- Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
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Ii
Die deutschen Besitzungen in der Südsee stammen aus den Jahren
1884 und 1885. Die größte und bedeutendste der Kolonien ist Kaiser-Wilhelms-
Land auf der Nordhälfte von Neu-Guinea. Das Land ist V.3 so groß wie
das deutsche Reich, im Innern noch wenig durchforscht, teils Gebirgsland, teils
Tiefland um den Kaiserin-Augusta-Fluß. Das feuchtwarme Klima ruft
eine üppige Pflanzenwelt hervor und ist dem Anbau von Reis, Kaffee, Zucker-
rohr, Tabak, Baumwolle u. s. w. sehr zuträglich. Die Tierwelt zeigt Reichtum
an Vögeln und niederem Getier, aber Armut an Säugetieren. Die Bewohner
sind die krausköpfigen, meist gutmütigen aber arbeitsscheuen Papuas. Der Sitz
des Landeshauptmannes ist Fcnschhafen. — Der Bismarck-Archipel umfaßt
die Inselgruppen östlich und nordöstlich von Kaiser-Wilhelmsland. Die größte
der Inseln, Neu-Pommern, ist größer als die Provinz Posen. Die ge-
birgigen und vulkanischen Inseln gleichen in ihrer Natur dem benachbarten
Kaiser-Wilhelms-Lande. Die Bewohner sind wild und kriegerisch, ja noch
Menschenfresser, werden aber als Arbeiter geschätzt und durch die Mission für
mildere Sitten gewonnen. — Der weit nordostwärts gelegene Marschall-
Archipel gehört bereits zu den Inseln des äußeren Ringes und besteht aus
zahlreichen niedrigen Koralleninseln, auf welchen die Kokospalme herrlich
gedeiht und in ihren Früchten einen gesuchten Handelsartikel liefert. Unter den
harmlosen und friedlichen Bewohnern hat das Christentum segensreiche Fort-
schritte gemacht. Von Spanien hat Deutschland die Karolinen-Jnseln ge-
kauft, von England und Nordamerika durch lange Verhandlungen Samoa
erworben.