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1. Illustriertes Realienbuch - S. 49

1902 - Leipzig : Hofmann
Iii 49 hinein. Die Blüten sind bräunliche Glocken mit 5 Staubgefäßen und einem Stempel; sie sitzen in fünfzähnigen, bleibenden Kelchen. Zu ihrem Schutze hängen die Blüten gestürzt. Die verwandte Kartoffel dagegen faltet nach- mittags die Blüten zusammen, krümmt die Blüteustiele und giebt dadurch den Blüten auch eine gestürzte Lage. Am Morgen strecken sich die Stiele, heben und öffnen sich die Blüten. Als Schutz gegen Eindringlinge dienen am Grunde der Staubblätter Haarslocken, welche die Honigdrüsen zudecken. Während der Befruchtung bewegt sich der Stempel aus der Mitte nach der Kronenwand, die Staubbeutel aber von der Wand nach der Mitte. Die Narbe des Stempels ist klebrig und hält die Staubkörnchen fest. Diese treiben sofort Schläuche in den Fruchtknoten. Schon nach einer Stunde bräunt sich die Narbe und welkt, der Griffel aber löst sich vom Fruchtknoten. Die glänzend schwarzen Beeren sehen wie Schwarzkirschen aus und sitzen geschützt im Kelche. — 3. Die Tollkirsche wächst in schattigen Bergwäldern meist in Gesellschaft; Blüten und Früchte finden sich oft gleichzeitig auf einer Staude. — 4. Alle ihre Teile sind giftig, besonders die Beeren; aber Drosseln fressen sie mit Begier und ohne Schaden, während der Mensch sich daran den Tod essen kann, wenn nicht rechtzeitig durch Brechmittel (viel Milch, Öl, Essig) das Gift entfernt wird. Doch auch geschätzte Arzneimittel werden aus den Stoffen der Toll- kirsche bereitet, so ist ihr Gift eines der wichtig- sten Heilmittel bei mancherlei Augeukrankheiten. — 5. Eine verwandte Pflanze ist der Tabak. Der Franzose Ni ko t (daher heißt das Tabakgift Nikotin!) hat ihn aus Amerika gebracht und zu einer wichtigen Kulturpflanze gemacht. Trotz des Giftes im Tabak rauchen Millionen Menschen die Die Tollkirsche (verkl.). a Blüte, b Frucht. getrockneten Tabakblätter als Zigarren oder in Pfeifen, schnupfen sie als Pulver oder kauen sie als Röllchen. Der Tabak wird auf fettem Boden ge- zogen. Die Blütentrauben sind hellrot. Die breiten Blätter werden im Sep- tember abgepflückt, auf Fäden gezogen und getrocknet. Vor der Verarbeitung werden die Blätter angefeuchtet, aufgeschichtet und in Gärung gebracht. Aus den nun braunen Blättern wickelt man Zigarren, schneidet Rauchtabak, rollt Kautabak und pulvert Schnupftabak. Der Tabak enthält das giftige Nikotin. Junge Leute sollen darum das Tabakrauchen meiden, weil es der Gesundheit schadet. Das wohlthätigste Glied der Nachtschattenfamilie ist unsere Kartoffel oder der knollige Nachtschatten. Die Knollen entwickeln sich an den Aus- läufern der Stengel, nicht an den Wurzeln. Die Früchte sind grüne, übel riechende und -schmeckende Beeren. Unter der Königin Elisabeth von England brachte Franz Drake (spr. Drehk) die Kartoffel aus Amerika. In Deutschland wurde sie erst nach dem 7 jährigen Kriege, häufig zwangsweise, eingeführt. Heilte ist sie oft das Brot der Armen. Der bittersüße Nachtschatten mit bläu- lichen Blüten und roten Beeren klettert als Strauch gern an Uferbüschen in die Höhe. Er ist wie fast alle Nachtschattenarten arzneilich. Beim Kauen des Stengels hat man erst einen bittern, dann einen süßen Geschmack. 55. Kriechende Glockenblume (Campunula rapunculoides). 1. Das Schneeglöckchen läutet das Auferstehungsfest der Blumen ein; die blauen Glockenblumen fangen an, den blühenden Schwestern zu Grabe zu läuten. Polack, Naturbeschreibung und Naturlehre. 4
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