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1. Realienbuch für Stadt- und Landschulen - S. 8

1900 - Osnabrück : Rackhorst
8 im Sachsenlande ab und bewog mehrere Edle, sich taufen zu lassen. Aber der Hauptanführer der Sachsen, Wittekind, wußte sich immer vor den Franken zu retten; sobald diese das Land verlassen hatten, kehrte er zurück und wiegelte das Volk auf, so daß es die von Karl eingesetzten christlichen Priester verjagte oder erschlug und die Kirchen verbrannte. Endlich glaubte Karl die Sachsen völlig unterworfen zu haben; er führte die fränkische Verwaltung und sehr strenge Gesetze ein. Wer sich z. B. an der Kirche und ihren Dienern vergriff oder die Fastengebote über- trat oder eine Leiche nach heidnischer Sitte verbrannte, sollte des Todes sterben. Darüber wurden die Sachsen erbittert, und Wittekind reizte von neuem zum Aufstande; als sie nun gar in Gemeinschaft mit den Franken gegen die Wenden ziehen sollten, fielen sie am Süntel über das fränkische Heer her und vernichteten es. 2. Unterwerfung der Sachsen. Da verlor Karl die Geduld; er zwang die Westfalen, die Teilnehmer an dem Aufstande auszuliefern, und ließ ihrer 4500 bei Verden a. d. A. enthaupten. Ein Schrei der Entrüstung über solches Blutgericht ging durch das ganze Sachsenland; Wittekind ries zu den Waffen, und alle erhoben sich.' Aber die einheit- liche Führung und die bessere Bewaffnung verschaffte den Franken den Sieg. Zuerst schlug Karl die Sachsen bei Detmold und darauf in einer- dreitägigen Schlacht bei Osnabrück; dann überschritt er die Weser und zog bis an die Elbe. Zwei Jahre blieb er im Sachsenlandc, um jeden Widerstand sofort niederschlagen zu können. Wittekind war nach Dänemark entflohen und schürte von dort aus zum Ansstande. Da versuchte Karl, die Sachsen durch Milde zu gewinnen. Nach langen Verhandlungen kamen Wittekind und andere Führer zu Karl nach Frank- reich und ließen sich dort (785) taufen; der Frankenkönig selber war ihr Pate. Viele Edle folgten dem Beispiel Wittekinds, und Westfalen blieb seitdem ruhig; aber in Engern und besonders in Ostfalen erhob sich das Volk noch oft gegen die Frankenherrschaft, deshalb ließ Karl wiederholt große Scharen der Unruhigen nach Franken führen. An sie erinnern noch manche Ortsnamen in Mitteldeutschland, wie Sachsen- hausen bei Frankfurt a. M. Mit den Sachsen unterwarfen sich auch die Ostfriesen; die West- und die Miltelfriesen waren von den Franken schon früher besiegt worden. 3. Auswärtige Kriege; Kaiserkrönung. Noch während der Kriege mit den Sachsen mußte Karl auch gegen auswärtige Feinde kämpfen. Als die Slaven versuchten, sogar über die Elbe zu dringen, trieb er sie zurück, errichtete gegen sie feste Burgen und zwang sogar die an der Havel wohnenden Wenden, seine Oberhoheit anzuerkennen. Es war der erste Schritt zur Rückeroberung des Landes zwischen Elbe und Oder, und die der Havelmündung gegenüber angelegte sächsische Mark bildete später den Anfang des brandenburgisch-prenßischen Staates. In Ungarn hatte sich das heidnische Volk der Avarcn niedergelassen, das verheerende Raubzüge nach Deutschland unternahm. Karl besiegte sie ebenfalls und errichtete zum Schutz gegen sie die avarische Mark, aus welcher später der österreichische Staat erwachsen ist. Etwa um das Jahr 600 hatte ein arabischer Kaufmann mit Namen Muhammed eine neue Religion gestiftet. Seine Anhänger, die Muhammedaner, wollten alle Völker mit dem Schwerte zu ihrem Glauben bekehren; sie hatten schon einen großen Teil von Asien, Nord-
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