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1. Realienbuch für Stadt- und Landschulen - S. 68

1900 - Osnabrück : Rackhorst
68 57. Friedrich Wilhelms Iii. Friedensarbeit. 1. Verwaltung und Landwirtschaft. Friedrich Wilhelm hatte nach der Wiederkehr des Friedens eine schwere Aufgabe zu lösen: die neu erworbenen Landesteile mußten dem Gesamtstaate eingegliedert und die durch den Krieg verursachte große Schuldenlast mußte abgetragen werden. Durch die treue Arbeit des Königs und seiner Beamten wurde diese Aufgabe gelöst; es konnten sogar noch große Summen für die Hebung des Volkswohls verwandt werden. Wie früher schon in den östlichen, so erhielten jetzt auch in den westlichen Provinzen Bürger und Bauern die volle Freiheit und Selbständigkeit, die Städte «Selbstverwaltung. Allen Gemeinden wurde gestattet, ihre Gemeindeländerei zu teilen und die Ländereien der einzelnen Besitzer zusammenzulegen. Schon vor dem Unglücks- semer Vaterstadt Gene, veschasngte ßch aber tuet nut Garten- und Ackerbau, stellte durch Versuche fest, welche Nährstoffe den verschiedenen Pflanzen besonders zuträglich seien, itub zeigte, daß man bei ge- eignetem Fruchtwechsel deu Boden alljährlich bebauen könne. Friedrich Wilhelm machte ihn zu seinem ersten Ratgeber in landwirtschaftlichen Dingen und schenkte ihm ein großes Gut, aus welchem Thaer eine Musterwirtschaft einführte und die erste landwirtschaftliche Lehranstalt errichtete. 2. Zollverein. Der Handel wurde vou lästigen Fesseln befreit, zunächst von der Thoraccise, die nicht nur die Waren verteuerte, sondern auch wegen der damit verbundenen Zeitvergeudung lästig war. Bis dahin mußten die Waren nicht nur verzollt werden, wenn sie die Grenzen eines Landes, sondern auch, wenn sie innerhalb desselben Landes die Grenzen einer Provinz überschritten. Sv gab es zwischen Bremen und Minden 22 Zollstätten. In Preußen wurden jetzt die Binnenzölle aufgehoben, so daß nur noch an der Grenze ein Zoll ge- zahlt zu werden brauchte. Aber die langgedehnten Grenzeil des Landes lvaren schwer zu überwachen; da der Osten und der Westen des König- reichs durch fremde Gebiete getrennt waren, so mußten zwei Zollgebiete gebildet werden. Deshalb bemühten sich preußische Staatsmänner, mit anderen deutschen Staaten ein gemeinsames Zollgebiet zil schaffen. Zu- nächst erklärten sich diejenigen Staaten dazu bereit, welche von Preußen umschlossen waren, nach und nach auch andere, so daß am 1. Januar 1834 ein Deutscher Zollverein ins Leben trat, der alle deutschen Länder außer Österreich, die Hansastädte, Hannover, Oldenburg und Mecklen- burg umschloß. Innerhalb des Zollvereins durften alle Wareli zollfrei versandt werden; der an den Grenzen erhobene Zoll wurde nach der Zahl der Einwohner auf die Bundesstaaten verteilt. Der inländische und ausländische Handel wuchs infolge dieser Vereinigung von Jahr zu Jahr; noch wichtiger lvar, daß der Zollverein sich wie' ein Band um die einzelnen Länder schlang und dadurch eine Bereinigung des deutschen Volkes zu einem Reiche vorbereitete. 3. Schule und Kirche. Die größere Selbständigkeit, welche Bürger und Bauern erlangt hatten, sowie die mannigfachen Neuerungen auf dem Gebiete des Gewerbes erforderten anch eine bessere Volksbildung. Deshalb wurde die Schulpflicht jetzt streng durchgeführt: jedes Kind
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