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1. Realienbuch für Stadt- und Landschulen - S. 103

1900 - Osnabrück : Rackhorst
103 zutreffen. Nur Heidekraut und kleine Kieferwaldungen bedecken hier den dürren und unfruchtbaren Baden. Ein viel besseres Aussehen jedoch bietet die Heide in den Thälern der vielen klaren und fischreichen Heide- bäche. Dort giebt es schmucke Dörfer, die van fruchtbaren Wiesen und Äckern, nicht selten auch van schönen Eichen- und Buchenwäldern um- geben sind. Man baut in der Lüneburger Heide vorwiegend Buchweizen, daneben aber auch Roggen, Hafer, Flachs und Kartoffeln. Doch ver- mag der Ackerbau allein die Bewohner der Heide nicht zu ernähren. Sie sind daher noch zu anderm Erwerb gezwungen. Der Heidebauer sendet, selbst zur Winterzeit, große Schafherden (Heidschnucken) in die Heide hinaus, damit sie dort ihr spärliches Futter suchen. Aus der Wolle dieser kleinen Schafe löst er jährlich eine schöne Summe Geldes. Ferner bildet die Bienenzucht eine Hauptbeschäftigung vieler Bewohner; denn das Heidekraut und der Buchweizen bieten zur Zeit der Blüte dem Bienen eine vorzügliche Nahrung. Einen nicht unbedeutenden Gewinn endlich ziehen viele Heidebewohner aus dem Verkauf der Heidel- und Kronsbeeren, die an manchen Stellen der Heide in großer Menge wachsen. — Auffallend sind in der Lüneburger Heide noch die vielen Wanderblöcke und die große Zahl der Hünengräber (S. 92). 6. Der Harz. 1. Der Harz ist das höchste Gebirge unserer Provinz. Er ist eine große Hochebene, über welche viele einzelne Bergknppen hervor- ragen. Das Gebirge dehnt sich in der Richtung von N.w. nach S.o. aus. Im N.w. erhebt es sich wie eine gewaltige Bergmauer steil aus der Ebene, während es nach S.o. allmählich abfällt. Der westliche, höhere Teil heißt der Oberharz, der östliche, niedrigere Teil der Unter- harz. Der Oberharz, welcher vorzugsweise zu Hannover gehört, hat infolge seiner höheren Lage ein rauheres Klima als der Unterharz. Er ist daher vorherrschend mit Nadelwäldern bedeckt. Getreidebau kann ans ihm wegen der kurzen Sommer nicht mehr getrieben werden. Der Unterharz dagegen hat ein mildes Klima. Aus seiner ausgedehnten Hochfläche wechseln schöne Laubwälder mit Getreidefeldern ab. Er ge- hört zu dem Herzogtum Braunschweig, der Provinz Sachsen und dem Fürstentum Anhalt. 2. Der Brocken ist der höchste Berg des Harzes (1140 m). An seinem Fuße dehnt sich das Brockenfeld _ aus, eine Hochebene, welche mit vielen Felsblöcken („Brocken") bedeckt ist, die von der einst viel höheren Spitze des Berges herabgerollt sind. Das Brockenfeld ist auch reich an Mooren, welche bis in den Sommer hinein zahlreiche Gebirgs- bäche mit Wasser versorgen. — Steigen wir den Brocken hinan, so be- gleiten uns zunächst auf beiden Seiten hohe Tannen. Je höher wir aber kommen, desto niedriger und verkrüppelter werden sie, da die Lust in der Höhe allmählich immer kälter und feuchter wird. Ans dem Gipfel schließlich erblicken wir nichts als Moos, Flechten, Bergkräuter und niedriges Gesträuch. Bäume können hier des langen Winters wegen nicht mehr gedeihen. Liegt doch der Schnee hier oben oft bis in den Juni hinein, wenn unten im Thäte längst alles grünt. — Von der Höhe des Brockens hat man bei klarer Lust eine herrliche Aussicht. Man erblickt in der Ferne sogar die Städte Hannover, Brannschweig
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