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1. Realienbuch für Stadt- und Landschulen - S. 113

1900 - Osnabrück : Rackhorst
- 113 - gehen nach allen Himmelsrichtungen Bergketten und Flüsse ans. Nach N.w. erstreckt sich der Frankenwald und der Thüringer Wald, nach S.w. der Fränkische und der Schwäbische Jura, nach S.o. der Böhmer Wald und nach N.o. das Erzgebirge. An dieses schließen sich die Sudeten mit dem Elbsand st ei ngebirge und dem Ries enge birg e. Vom Fichtelgebirge nach W. fließt der Main zum Rhein, nach N. die Saale zur Elbe, nach O. die Eger zur Elbe, nach S. die Nab zur Donau. 2. Die Elbe entspringt am Riesengebirge und fließt zunächst in einem weiten Bogen durch Böhmen. Dann durchbricht sie das Elbsand- steingebirge und durchströmt in nordwestlicher Richtung das Königreich Sachsen und die Provinz Sachsen. Ihr Unterlans bildet die Grenze zwischen den Provinzen Sachsen uitb Hannover einerseits und Branden- burg, dem Großherzogtnm Mecklenburg-Schwerin und Schleswig-Hol- stein andererseits. Ihre bedeutendsten Nebenflüsse sind, an der linken Seite: die Moldau, Eger, Mulde (Zwickauer- und Freiberger M.) und die Saale mit der E l st e r und Bode, an der rechten Seite: die Havel mit der Spree. 3. Das Erzgebirge bildet die Grenze zwischen Böhmen und dem Königreich Sachsen. Es hat ein rauhes Klima und einen wenig frucht- baren Boden, ist aber reich an Erzen, besonders an Silbererzen. Der Bergbau war jedoch in früheren Zeiten viel bedeutender als jetzt. Seit- dem er zurückgegangen ist, muß ein großer Teil der zahlreichen Be- völkerung sein Brot durch allerlei Hausgewerbe verdienen. Da werden Spitzen geklöppelt, Strümpfe und Bänder gewebt, Spielwaren geschnitzt rc. In einigen Gegenden werden auch Geigen, Flöten und andere Musik- instrumente in großer Zahl angefertigt. Aber trotz des größten Fleißes sind die meisten Bewohner doch nur arm. 4. Das Elbsandsteingebirge liegt zu beiden Seiten der Elbe. Es war früher eine aus Sandstein bestehende ungeteilte Hochfläche, die aber im Laufe der Jahrtausende von der Elbe durchbrochen wurde (s. Rhein S. 108). Die Gegend erinnert durch ihre Schönheit und ihre gewaltigen Fels- wände an die Schweiz und wird daher auch die Sächsische Schweiz genannt. Sie wird jährlich von vielen Tausend Fremden besucht. 5. Das Riesengebirge. Auf der Grenze zwischen Böhmen und der Provinz Schlesien liegen die Sudeten. Einen Teil derselben bildet das Riesengebirge. Es ist das höchste und wildeste unter allen deutschen Mittelgebirgen. Sein höchster Berg ist die Schneekoppe (1600 m). Das Gebirge besitzt an den Abhängen große Fichtenwälder und saftige Wiesen. Seine höchsten Gipfel dagegen sind kahl oder mit verkrüppeltem Knieholz bewachsen. Dörfer giebt es ans dem Riesengebirge nicht, dafür aber viele einzelne Hirtenhäuser, die aus Holz geballt sind und Baudell genannt werden. Ihre Bewohner ziehen im Juni mit ihren Viehherden in die Berge und bleiben hier bis Ende Septenlber. Dann kehrell sie in die Banden zurück, da schon im Oktober sich Schneegestöber einstellen. Diese sind oft so arg, daß die Bauden im Winter nicht selten voll- ständig zugeschneit sind, so daß die Bewohner nur durch den Schorn- stein ins Freie gelange,l können. — Der Sage nach ist der Berggeist Rübezahl der Herr des Gebirges. 6. Das Sächsische Berg- und Hügelland liegt nördlich vom Erz- gebirge. Es enthält in seinem Innern große Schätze. Bei Freiberg 8
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