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1900 -
Osnabrück
: Rackhorst
- Hrsg.: Schürenstiftung
- Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Stadtschule, Landschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Mittlere Lehranstalten, Niedere Lehranstalten
- Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
- Geschlecht (WdK): koedukativ
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ist der Balkan, welcher der Halbinsel auch den Namen gegeben hat.
Ein hoher Berg in der Nähe der Ostküste ist der Olymp, den die
alten Griechen für den Wohnsitz ihrer Götter hielten. Im N.o. der
Halbinsel dehnt sich an der Donan eine weite Tiefebene ans, die
Walachei.
2. Klima und Pflanzenwelt. Das Klima der Balkan-Halbinsel ist
nicht so milde wie das von Italien. Im nördlichen Teile der Halb-
insel sind die Sommer zwar heiß, die Winter aber ziemlich strenge und
schneereich, weil in dieser Zeit kalte Winde aus Rußland herüberwehen.
Die wichtigsten Erzeugnisse der nördlichen Balkanländer sind Weizen,
Mais, Tabak und Obst (z. B. süße Pflaumen). Im S. und auf beu
Inseln herrscht ein sehr schönes, milderes Klima. Deshalb gedeihen hier
auch Südfrüchte verschiedener Art und in den Niederungen Reis und
Baumwolle. Von großer Bedeutung ist der Weinbau in Griechenland.
Die süßen griechischen Weine und die getrockneten Trauben, Rosinen
und Korinthen, werden in großen Mengen verschickt.
3. Christliche Staaten. Ehemals beherrschten die Türken die ganze
Halbinsel. Das Land sank jedoch unter ihrer Herrschaft immer tiefer
und geriet in große Schuldenlast. Ganze Landstriche verödeten. Dazu
wurden die christlichen Bewohner der Halbinsel hart bedrückt. Diese
rissen sich daher nach und nach von der Türkei los und bildeten christ-
liche Staaten. In ihnen sind jedoch die Folgen der früheren Türken-
herrschaft noch sehr bemerkbar. Die Bewohner dieser Staaten gehören
fast ganz der griechisch-katholischen Kirche an.
a. Das Königreich Rumänien mit der Hauptstadt Bukarest
(220 T.).
b. Das Fürstentum Bulgarien mit der Hauptstadt Sofia.
e. Das Königreich Serbien mit der Hauptstadt Belgrad.
ck. Bosnien, früher eine türkische Provinz, jetzt unter Öster-
reichs Verwaltung. ^
e. Das Fürstentum Montenegro mit der Hauptstadt Cetinje
stschettlnjej.
t'. Das Königreich Griechenland (2 V* Mill. Einw.). In Griechen-
land wohnte im Altertum das hochgebildete und tapfere Volk der
Griechen. Die jetzigen Bewohner dagegen haben nur eine geringe Bil-
dung ; auch zeigen sie wenig Lust zu Ackerbail und Gelverben, siild aber
schlaue Handelsleute. Die Hauptstadt ist Athen (100 T.). Am Meer-
busen von Korinth liegt auf einer Landenge die Stadt Korinth
(„Korinthen").
4. Die Europäische Türkei (6 Mill. Einw.) nimmt etwa den brittcu
Teil der Halbinsel ein. Die Hauptstadt des Landes ist Konstan-
tinopel. Nordwestlich davon liegt Adrian Opel. Eine wichtige
Handelsstadt ist Saloniki.
Konstantinopel (900 T.) hat eine herrliche Lage an der Straße
von Konstantinopel. Eine schmale Meeresbucht, das Goldene Horn ge-
nannt, schneidet hier tief in das Land ein und bildet einen vorzüglichen
Hafen. Vom Meere aus gesehen, gewährt die Stadt einen prachtvollen
Anblick. Gleich vorn erhebt sich der Palast des Sultans, das Serail,
welches mit seinen vielen Gebäuden und schattigen Gärten schon für sich
einen ganzen Stadtteil bildet. Dahinter erblickt man große Hänser-
massen, aus denen über 400 Moscheen mit ihren prächtigen Kuppeln