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1. Realienbuch für Stadt- und Landschulen - S. 163

1900 - Osnabrück : Rackhorst
163 gegen nur spärlich. Leider ist das Klima an der Küste nicht gesund. Die Tierwelt ist reich vertreten. An Haustieren findet man Ziegen, Rinder, Schweine, Hunde und Hühner. In den Urwäldern hausen Leo- parden, große Herden von Elefanten, Antilopen und Affen, und in den oberen Flußläufen trifft man Flußpferde und Krokodile. —Die Kamerun- Neger leben in Dörfern bei einander. Jedes derselben hat seinen Häupt- ling, nach dem der Ort auch benannt wird. Angesehene und mächtige Häuptlinge führen den Titel König. Einige derselben haben bereits größere, mit Fenstern versehene Wohnungen, in denen man auch euro- päische Möbel findet. Die übrigen Neger aber wohnen in kleinen, leicht gebauten Hütten, die mit Palmblättern gedeckt sind. Die Eingeborenen leben nur vom Handel. Die Bearbeitung ihrer kleinen Äcker überlassen sie den Sklaven und Frauen, von denen reiche Häuptlinge wohl über hundert besitzen. Die wichtigsten Handelsgegenstände sind Elfenbein, Palmöl, Kautschuk und Ebenholz. In neuerer Zeit werden auch Kakao, Kaffee und Tabak ausgeführt, da die von den Europäern angelegten Pflanzungen mehr und mehr vergrößert werden. e. Deutsch-Südwcstafrika liegt nördlich vom Orange. Es ist Iv2 mal so groß wie Deutschland, ist aber nur sehr dünn bevölkert. Das Küstenland ist öde und sandig. Hinter demselben breiten sich steppen- artige Hochebenen aus, auf denen zahlreiche Viehherden weiden. Diese gehören einem Negerstamme, der mit den Hottentotten verwandt ist. Die Wohnungen dieser Neger sind niedrige Hütten, welche die Form eines Bienenkorbes haben. Sie stehen dicht nebeneinander im Kreise, mit der Öffnung nach innen (Kraal). In der Mitte liegt der gemein- schaftliche Viehhof, in dem die Herden sich während der Nacht aushalten. ä. Deutsch-Ostafrika ist die größte und wertvollste deutsche Kolonie. Es breitet sich zwischen der Ostküste und den 3 großen afrikanischen Seen ans (Viktoria, Tanganjika und N j a s s a), ist doppelt so groß wie Deutschland und hat 3 Millionen Einwohner. Der Küstensaum ist eben und stellenweise sehr sumpfig und ungesund. Weiter ini Innern des Landes wechseln dürre Steppen mit wald- und weide- reichen Gebirgsländern und fruchtbaren Ackerfeldern ab. An der Nord- grenze des Landes erhebt sich der Kilima-Ndscharo, der höchste Berg Afrikas (6000 m), dessen Gipfel beständig mit Eis und Schnee bedeckt ist. Um den Berg dehnt sich eine fruchtbare Hochebene aus, die von einem fleißigen und geschickten Negerstamme bewohnt wird. Die übrigen Bewohner im Innern Ostafrikas sind nur schwer zur Arbeit zu bewegen; am liebsten verbringen sie den Tag mit Schwatzen, Rauchen, Lachen, Essen und Trinken. Die Tierwelt Ostafrikas ist mannigfaltig. Die Steppen sind reich an Büffeln, Antilopen, Zebras und Giraffen. In den Flüssen und Seen leben Flußpferde, Krokodile und Riesenschild- kröten. Im W. des Landes giebt es Strauße und Elefanten. Als Haus- tiere halten die Eingeborenen besonders Ziegen und Schafe. Einige Gebiete Ostafrikas eignen sich wegen ihrer Fruchtbarkeit vorzüglich zum Plantagenban. Angebaut werden hauptsächlich Baumwolle, Tabak, Kaffee und Kakao. Andere Nutzpflanzen sind die Kokospalme und die Banane. — In Dentsch-Ostafrika sind bereits Postanstalten eingerichtet, die durch Telegraphen verbunden sind. Auch ist der Bau von Eisenbahnen in 11*
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