Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Realienbuch für Stadt- und Landschulen - S. 233

1900 - Osnabrück : Rackhorst
233 13. Der Kalk und der Gips. Der gebrannte Kalk wirkt ätzend und wird deshalb Ätzkalk ge- nannt. Übergießt man ihn mit Wasser, so zerfällt er 51t einer weißen Erde. Der gelöschte Kalk wird aufs Land gestreut, wenn der Boden kalkarm ist. Wird der Kalk mit vielem Wasser gelöscht, so erhält man einen Kalkbrei. Diesem wird Sand zugesetzt und so der Mörtel bereitet. Der gebrannte Kalk wird in Kalköfen hergestellt. In Gebirgs- gegenden bestehen ganze Bergzüge ans Kalkgestein. Wird dasselbe durch Regen, Frost und Hitze mürbe gemacht, so verwittert es zu Erde und bildet dann das Kalkland. Es giebt mehrere Kalkarten, die denselben Grundstoff haben, nämlich ein silberweißes Metall wie bei der Soda und Pottasche. Es heißt Kalkmetall (Calcium) und verbindet sich leicht mit Sauerstoff, und diese Verbindung (Calcinmoxyd) geht Verbindungen mit mehreren Säuren ein. Häufig findet sich die Verbindung mit Kohlensäure im kohlensauren Kalk, mit Schwefelsäure im schwefelsauren Kalk oder Gips, mit Phosphor- säure im phosphorsauren Kalk, der die Knochenmasse der Wirbeltiere bildet, und mit Chlor im Chlorkalk. Der kohlensaure Kalk bildet große Gebirgsmasseu. Man bricht die Steine und verwendet sie zu Bauten. Auch zerschlägt man sie zu Brocken, woraus die Steindecke der Chausseen hergestellt wird. Den kohlensauren Kalkstein schüttet man in Kalköfen mit Kohlen zusammen. Durch das Glühen der Steine wird die Kohlensäure ansgetrieben und zugleich das Wasser, das darin ist. Auch Cement wird aus kohlensaurem Kalk be- reitet, doch muß etwas Thon darin enthalten sein. In Kalkgegenden ist in dem Quellwasser gewöhnlich etwas Kalk aufgelöst. Es heißt dann hartes Wasser. Die Kreide ist ebenfalls kohlen- saurer Kalk, doch ist sie aus deu Schalen kleiner Seetiere entstanden. Auch der Marmor ist kohlensaurer Kalk, doch ist er körnig und verträgt es, daß man ihn behaut. Weißer Marmor kommt aus Italien, aber bunten Marmor giebt es auch in Deutschland, z. B. im Fichtelgebirge. Der schwefelsaure Kalk heißt Gips und kommt ebenfalls in Menge in Gebirgen vor, z. B. am Südharz. Auch der Gips wird geglüht, wo- durch aber nur das Wasser ausgetrieben wird. Der gebrannte Gips wird ^u Mehl gemahlen, aus dein mit Wasser ein Brei bereitet wird, der leicht erhärtet. Man benutzt den Gips zur Herstellung von Figuren. Gips kommt in den Bergen in glasklaren Blättern vor und heißt dann Marienglas oder Glimmer. Körniger Gips (Alabaster) hat Ähnlichkeit mit dem Marmor, doch ist er weicher und läßt sich schneiden. Man stellt daraus Lampenfüße und Vasen her. 14. Kieselerde, Sand und Sandstein. Ter Sand kommt in großen Massen aus der Erde vor. Jedes Körnchen besteht wenigstens aus zwei Grundstoffen, wovon der eine der bekannte Sauerstoff ist, während der andere Silicium heißt. Das ist kein Metall, sondern eine weiße erdige Masse. Silicium und Sauerstoff zu- sammen geben die Kieselerde. Der Sand mit Kalk vermischt zu Mörtel giebt eine steinharte Masse, weil die Kieselerde, die auch den Namen
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer