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1. Realienbuch für Volks-, Bürger- und Töchterschulen - S. 68

1899 - Bühl (Baden) : Konkordia-Verl.
68 viele Höhlen zeigt; Irland ist an: Rande meist gebirgig, im Innerw dagegen eben. Das Zttecr dringt in breiten und tiefen Buchten weid in das Land und bildet ausgezeichnete Häfen. Die Flüsse sind kurz, aber wasserreich und schiffbar und erweitern sich an ihrer Mündung zu Meerbusen. Der bedeutendste ist die Themse. Kein Land in Europa hat so viele schiffbare Kanäle wie England; die- selben gehen teilweise tunnelartig durch Berge. Das Klima ist besonders in England feucht und nebelig, doch nicht ungesund; die Winter sind wilder, die Sommer kühler als bei uns?) Im Herbst ist der Nebel oft fo dicht, daß man kaum einige Schritte weit sehen kann. Infolge der großen Feuchtigkeit sind die Wiesen so üppig, grün, wie in keinem andern Lande Europas. Die Viehzucht steht daher in höchster Blüte; die englischen Vollblutpferde sind die besten Renner. Auch der Ackerbau wird fleißig betrieben und erzeugt hauptsächlich Ge- treide und Kartoffeln. Nur das schottische Hochland ist unergiebig. Ein unvergleichlicher Reichtum an Eisen und Steinkohlen findet sich nament- lich in England. Nirgends giebt es mehr Fabriken aller Art, nirgends lebhafteren Verkehr, nirgends giößeren Reichtum. Der Handel Englands ist der ausgebreitetste auf der ganzem Erde; seine Seemacht wird bis jetzt von keinem andern Staat erreicht. Über 20 000 Schiffe tragen die Erzeugnisse Englands in fremde Länder. Die Bewohner der drei Königreiche weisen große Unterschiede auf. Die- Engländer, die Nachkommen der Angeln und Sachsen, sind ernst und kaltblütig, unteruehinend und stnden ihre größte Freude an Wettrennen, und Ringkämpfen. Die Schotten haben in ihrer kleidsainen Tracht nianche Ähnlichkeit mit dem heitern, kräftigen Tirolern. Die Iren leben größtenteils in drückender Armut, di der Boden fast ganz in den fänden englischer Gutsherren ist, die ihn stückweise verpachten. Die Engländer und Schotten sind evangelisch, die Iren katholisch. Städte in England: London, a. d. Themse, ist der erste Handelsplatz und die größte Stadt der Erde. Es hat einen Umfang von 60 km und mehr Ein- wohner wie das Königreich Bayern (6 Mill ). Die Riesenstadt besteht aus mehreren Stadtteilen. Die City (ssitti) oder- Altstadt ist der Sitz des Handels und enthält die berühmte Paulskirche und den Tower ('auer', früher ein Staatsgefängnis. Im Stadtteil West min st er sind- die wichtigsten Staatsgebäude, die Paläste der vornehmen, die schönsten Platze und die glänzendsten Kaufläden. Das M st ende enthält die großartigen Änlagen**) zum Bauen, Ausbessern und verladen der Handelsschiffe. Der Stadtteil Southwarf (sanssuarlr) ist die eigentliche Fabrikstadt und daher haupisächlich von Arbeitern bewohnt. —- In den Straßen fallen dem Fremden insbesondere die Omnibusse, Pferdebahn- und Auzeigenwägeu auf. Letztere tragen einen hohen Bretterkasten, dessen Wände mit Anzeigen aller Art beklebt sind^ Das Leben auf der Themse überschaut man am besten von einer der zahlreichen Themsebrücken aus. Besonders, interessant ist eine Wanderung durch den weltberühmten 400 m langen Themse- tunnel, der 5 m unter dem Flußbett der Themse hindurchführt und nach 20jährigen Arbeit vollendet wurde. *) *) Seeklima. **) Docks oder Bassin (bassäü) genannt.
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