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1. Realienbuch für Volks-, Bürger- und Töchterschulen - S. 129

1899 - Bühl (Baden) : Konkordia-Verl.
129 auf einer Rheininsel das Kloster Säckingen. Der hl. Gallus stiftete das Kloster St. Gallen, welches durch das ganze Mittelalter eine Pflanzstätte der Kultur und Wissenschaft war. Der hl. Pirmin legte das Kloster R e i ch e n a u an, das zu ungeheurem Reichtum kam und durch die Gelehrsamkeit seiner Mönche ein hohes Ansehen erlangte. b. Der berühmteste Glaubensbote war aber der Engländer Win- fried, gewöhnlich Bonifazius (d. h. Wohlthäter), auch „Apostel der Deutschen" genannt. Von vornehmen Eltern abstammend, trat er schon frühe in ein Kloster und zeichnete sich bald durch Frömmigkeit und große Ge- lehrsamkeit aus. Er fühlte sich von Gott berufen, den stammverwandten Heiden das Evangelium zu predigen. Zunächst begab er sich zu den Friesen an der Nordsee. Aber ein daselbst ausgebrochener Krieg war seinem Unter- nehmen nicht günstig, und er wandte sich nach Hessen, Bayern und Thü- ringen. Unter großen Mühen und Gefahren verkündete er unerschrocken die christliche Lehre, und wunderbarer Erfolg krönte überall sein Bemühen. Bei Geismar, unweit Kassel inhessen, stand eine Rieseneiche, welche dem Donnergott geweiht war. Bonifazius legte selbst die Axt an sie. Die zahlreich anwesenden Heiden glaubten, ihre Götter würden den heiligen Baum schützen und den Frevler samt seinen Genossen mit ihren Blitzen zerschmettern. Allein die mächtige Eiche sank, und Boni- fazius blieb unversehrt. Die Heiden erkannten jetzt die Ohnmacht ihrer Götter, und viele ließen sich taufen. Bonifazius legte in den bekehrten Ländern überall Kirchen an und stiftete Klöster und Bistümer' Der Papst ernannte ihn zum Erzbischof von ganz Deutschland mit dem Sitz in Mainz. Doch war sein Lieblingsaufenthalt das Kloster in Fulda mit seiner berühmten Schule für Geistliche. Im hohen Alter unternahm Bonifazius nochmals eine Bekehrungs- reise zu den wilden Friesen. Gottes Segen war sichtbar mit ihm; denn ein großer Teil des Volkes nahm das Christentum an. Als er aber eines Tages eine Anzahl Neubekehrter taufen wollte, wurde er von einer Schar Heiden überfallen und starb den Märtyrertod für seinen Glauben. 755. Sein Leichnam wurde nach seinem Wunsche in Fulda beigesetzt. § 193; It, 129 und 130. 143. Mohammed. 622. a. Während sich in Deutschland langsam das Christentum aus- breitete, drohte diesem von Arabien her eine große Gefahr. Hier lebte um das Jahr 600 Mohammed (d. i. der Gepriesene). Er war in Mekka geboren und stammte aus einer edlen Familie. Seine Eltern starben frühe, und so nahm in sein Oheim zu sich und bildete ihn zum Kaufmanne. Er zeichnete sich durch eine majestätische Gestalt, durch hin- reißende Beredsamkeit und glänzende Kenntnisse aus. Diese vermehrte er noch auf seinen weiten Handelsreisen im Dienste einer reichen Witwe, welche er später heiratete. Auf seinen Reisen hatte er die jüdische und christliche Religion kennen gelernt. Plötzlich zog er sich in die Einsamkeit
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