Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Weltkunde - S. 74

1896 - Hannover : Helwing
74 § 63. Bodenbesckaffenkeit Südamerikas. — 1. Die Gebirge: a)^Die Anden liegen nabe und parallel der West- küste von der Südspitze bis zum Karibischen Meere; sie sind an 7500 km lang, 100 bis 750 km breit. Die Gipfel ragen viel- fach in die Schneeregion. Man zählt über 50 Vulkane. Die einzelnen Teile werden nach den Küstenländern benannt. Im Süden ist die Kette einfach, weiter nördlich verlaufen 2 bis 3 Ketten nebeneinander, zwischen welchen sich Hochthäler befinden. Als höchster Berg gilt fetzt der Aconcagua, fast 7000 m hoch. — b) Das brasilische Bergland. — c) Das Bergland von Guyana. — 6- Das Küstengebirge von Venezuela. In der Mitte zwischen S. und N. erreichen die Anden ihre größte Breite. Hier befindet sich in einer Höhe von über 3800 m der Titicacasee, 8300 qkm; er bat süßes Wasser und baumlose Ufer. Im O. desselben erhebt sich der Jllampu von Sorlta bis über 0500 m. Auf der Hochebene von Quito (Kito) liegt der Chimborazo stschimborasso), 6300 m, und der stets rauchende Cotop'axi, 6000 m. Die Gipfel dieser Berge sind mit ewigem Schnee bedeckt. Infolge der kalten Humboldtströmung ist das Küstengebiet vom 30° südl. Breite bis nahe zum Äquator regenarm. sandig und nur in den Flußtbälern fruchtbar. (Wüste Atacama, reich an Salpeter und Silber.) In den Stufenländern gedeihen europäische Kulturpflanzen, und aus den Hochebenen, wo ein ewiger Frühling herrscht, finden sich vortreffliche Wiesen. Der regenreichere Obstabhang hat eine üvpige Vegetation (Nutzhölzer; China- rinde). Lama und Kondor sind die charakteristischen Tiere des metallreichen Hochgebirges. 2. Flüsse und Tiefebenen: a) Der Magdalenen- stroin durchfließt eine kleine, heiße Ebene. — b) Der Orin oko steht in Bezug auf Länge und Gebiet hinter der Donau etwas zurück, übertrifft sie aber an Wasserreichtum; sein Delta ist fast so groß wie die Rheinprovinz. Die Ebenen des O. heißen Llanos (ljanos). — c) Der Amazonenftrom (5500 km lang, Gebiet an 7 Mist. qkm) ist der größte Strom der Erde. Seine Quellen liegen nur etwa 120 km vom Großen Ozean entfernt. Er hat gegen 100 schiffbare Nebenflüsse, von denen 20 so groß oder noch größer als der Rhein sind. Sein nördlicher Mündungsarm ist an 80 km, der südliche an 50 km breit Durch den K a si quia re steht sein Nebenfluß Negro mit dem Orinoko in Verbindung.— d) Der Paraná (Nebenfluß Paraguay, d. h. Papageienfluß) mündet zusammen mit dem Uruguay in den meerbusenartigen Rio de la Plata, d. h. Silberstrom. Die Llanos (d. h. Ebenen) sind Steppen, welche sich während der Regenzeit (April—oktober) mit mannshohem Graswuchse bedecken; die niedriger liegenden Teile verwandeln sich in unabsehbare Seeen. Mächtig erwacht jetzt das Ticrleben; Pferde und Rinder schwelgen im Überflüsse, Krokodile und Boa- schlangen brechen aus ihrem Verstecke und der schöngefleckte Jaguar lauert auf Beute? Im Sonnenbrände der trockenen Jahreszeit aber klafft der dürre Boden auf, die Grasdecke verdorrt und zerfällt in Staub. — Die Tiefebene d es Amazonenstromes ist durchweg mit dichten, undurchdringlichen, sumpfigen Urwäldern (Selvas) bedeckt, in denen die zahlreichen Wasseradern die einzigen Straßen bilden. Belebt wird der Urwald von zahlreichen Brüllaffen. Papa- geien, Kolibris und fußlangen Schmetterlingen. Das äußerst ungesunde Klima
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer