1896 -
Hannover
: Helwing
- Autor: Renner, August, Jastram, Heinrich, Hüttmann, J. F., Feddeler, Gustav, Marten, Adolf
- Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Schülerbuch
- Schultypen (WdK): Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): koedukativ
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und St. Domingo (Mulatten). Jamaika ist englisch (Rum). — Die
kleinen An killen, meist gebirgig und vulkanisch, fruchtbar und dicht
bevölkert, gehören den Briten, Franzosen, Niederländern und Dänen. Die
wichtigste Insel ist Trinidad. Die B a h a m ä-Jnjeln sind kleine, stäche,
fruchtbare, aber an Trinkwasser arme Koratlenin(eln (englstch). Aus Guaua-
hani landete Kolumbus am 12. Oktober 1492.
1. Woher der Name Westindien? — 2. Bergl. die westindischen Inseln
mit den ostindischen nach Lage, Größe, Bevölkerung, Naturerzeugnisien!
§ 66. Vodenbeschaffenheit Nordamerikas.
1. Gebirge: a) Die Kordilleren von Nordamerika sind
an 7500 1cm lang, bis 1600 1cm breit, vulkanisch und reich an
Metallen. Nach der Senkung von Tehuantepek erreichen sie rasch
ihre größte Erhebung in dem Hochlande von Mexiko (Popocatäpetl,
5400'm; Vulkan). Nördlich vom 35. o treten sie in 2 Haupt-
zügen auf: östlich das Felsengebirge mit an 5000 m hohen
Spitzen, westlich die Sierra Nevada {= Schneekette), das
Kaskaden-Gebirge und die See alpen (Eliasberg 5500 m,
Vulkan). — b) Unsern der Ostküste liegen die Alleghanis
(älligehnis); sie bestehen aus mehreren Kelten mit Gipfeln bis
2000 m, sind reich an Wald, Eisen, Kupfer und Steinkohlen.
Zwischen den genannten Gebirgen an der Westküste, denen teilweise noch
eine niedrige Küstenkette vorgelagert ist, und dem Felsengebirge besindet sich
ein ausgedehntes, meist pflanzenarmes, stellenweise völlig Wüsteshochland, das
von niedrigen Bergketten, die reich an Gold und Silber sind, durchzogen wird.
Ter mittlere Teil desselben ist ein abflußloses Gebiet, in dem der Große
Salzsee liegt; den nördlichen Teil entwässert der Kolumbia, welcher in
einer engen Schlucht das Kaskadengebirge durchbricht; den südöstlichsten und
südlichen Teil durchfließt in einem teilweise schauerlich engen und tiefen Thäte
(Canon) der Kolorado. Die Gebirge des Westens sind ungemein waldreich
(die Wellingtonia wird bis 100 m hoch).
2. Flüsse und Tiefebenen. Das Tiefland von Nord-
amerika erstreckt sich vom Busen von Mexiko bis zum Eis-
meere und wird durch niedere Höhenrücken in die Ebene des
Mississippi und die nördliche Tiefebene geteilt. Der
Mississippi (d. h. großer Fluß) ist der zweitgrößte Strom
Amerikas und eine bedeutende Verkehrsader. Von der Quelle des
Missouri an gerechnet hat er eine Länge von 6600 1cm; sein
Gebiet umfaßt über 3 Mill. qkm. Das ungesunde Delta des
Stromes vergrößert sich stetig. Nebenflüsse: Missouri (missüri)
und Arkansas r., Illinois (illineus) und Ohio (oheio) l.
— Der Mackenzie (mäckensi), der größte Fluß der nördl. Ebene,
ist die Hälfte des Jahres zugefroren. — Der St. Lorenz ist
der Abfluß von 5 großen Seeen; diese heißen: Oberer-, Huronen-,
Michigan- (mitschigän-), Erie- (ihn-) und Ontariosee (onterio-);
zwischen den beiden letzteren der Niagarafall, 50 m hoch, über
1 km breit.
Diqtiefebene des Mississippi, im S. sehr ungesund (gelbes Fieber), hat
im O. höchst fruchtbaren (kultivierten) Boden und noch große Waldungen, im
W. weite Grasebenen (Prärieen), die nach dem Felsengebirge hin teilweise