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1. Weltkunde - S. 90

1896 - Hannover : Helwing
90 um so langsamer, je weiter er sich von ihr entfernt. (Der Radius vector [= Leitstrahl, d. i. eine Linie vom Mittelpunkte der Sonne bis zum Mittelpunkte der Planeten) beschreibt in gleichen Zeiten gleiche Räume). — c) Die Quadratzahlen der Umlaufszeiten zweier Planeten verhalten sich wie die Kubikzahlen ihrer mittleren Entfernung (z. B. für Merkur und Erde 882 : 3652 — 7 753 0003 : 20 035 0ö03); sind daher von einem Planeten Entfernung und Umlaufszeit bekannt, von einem anderen aber nur eins dieser beiden Stücke, so läßt sich das Fehlende leicht be- rechnen. — Newton (geb. 1642, f 1727) begründete diese Gesetze, indem er nachwies, daß es nach den Gesetzen der An- ziehungskraft und des Beharrungsvermögens so sein müsse. Merke: Merkur ist wegen der Nähe der Sonne schwer zu sehen. Nur kurz vor Sonnenausgang oder kurz nach Sonnenuntergang ist er zuweilen dicht am Horizonte sichtbar. — Venus erscheint bald als Abend-, bald als Morgenstern, je nachdem sie links oder rechts von der Sonne steht. Man be- merkt an ihr eine Zu- und Abnahme des Lichtes, wie beim Monde. Zuweilen geht sie (wie auch Merkur) vor der Sonnenscheibe her; man sieht dann einen pechschwarzen Punkt sich von links nach rechts über die Sonne bewegen. — Mars glänzt im rötlichem Lichte und kann, wie alle folgenden, die ganze Nacht am Himmel stehen. 1877 entdeckte man zwei Marsmonde, welche den Planeten in 304/4 und 72/3 Stunden umkreisen. — Die mittleren oder kleinen Planeten (Planetoiden, auch Asteroiden genannt) sind mit bloßen Augen nicht zu sehen. Der erste, Ceres, wurde am 1. Januar 1801 von Piazzi in Palermo entdeckt; Olbers in Bremen entdeckte 1802 die Pallas und 1807 die Vesta; Harding in Göttingen die Juno 1804. Bis 1845 fand man weiter keinen, seit der Zeit ist die Zahl der bekannten aus etwa 400 ge- stiegen.— Jupiter, der größte und massenhafteste aller Planeten, glänzt als Stern erster Größe in gelblichem Lichte. Seine 4 Monde, die sämtlich größer sind als unser Mond, rufen während eines Jupiterumlaufs an 4000 Ver- finsterungen hervor. Diese Finsternisse gaben dem dänischen Astronomen Römer ein Mittel an die Hand, die Geschwindigkeit des Lichtes zu bestimmen. Sie treten nämlich um 16 Minuten früher ein, wenn die Erde mit dem Jupiter auf derselben Sonnenseite steht, als wenn sich die Sonne zwischen Erde und Jupiter befindet. Daraus schloß Römer, daß das Licht 16 Minuten gebrauche, um den Durchmesser der Erdbahn zu durchlaufen. — Saturn erscheint als Stern erster Größe in weißlichem Lichte. Seine 8 Monde sind kleiner als der Erdmond. Merkwürdig ist der dreifache Ring, der den Planeten in einer Entfernung von 36—76 000 km umgicbt; der Schatten der Ringe läßt sich deutlich auf dem Saturn erkennen. — Uranus, dem bloßen Auge kaum sichtbar, wurde 1781 von Herschel als Planet erkannt. Seine Monde er- scheinen im stärksten Fernrohr nur als kleine Punkte. — Neptun wurde von Leverrier 1846 durch Berechnung nachgewiesen und bald darauf von Galle mit dem Fernrohr gefunden. Daß jenseit Neptuns noch Planeten um die Sonne kreisen, ist wohl möglich, wir wissen es aber nicht. Ebenso ist es uns nicht bekannt, ob auf irgend einem Planeten außer der Erde sich lebende Wesen befinden.*) *) Die Entstehung des Planetensystems denkt man sich folgendermaßen: Am Ansang schuf Gott den Grundstoff (die Materie), der so lose war, daß die Masse, aus welcher unsere Sonne und die zu ihr gehörenden Planeten rc. geworden sind, den ungeheuren Raum bis zum nächsten Fixstern einnahm. Infolge der der Masse innewohnenden Anziehungskraft bewegten sich die
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