Anfrage in Hauptansicht öffnen
Dokumente für Auswahl
Sortiert nach:
Relevanz zur Anfrage
1896 -
Hannover
: Helwing
- Autor: Renner, August, Jastram, Heinrich, Hüttmann, J. F., Feddeler, Gustav, Marten, Adolf
- Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Schülerbuch
- Schultypen (WdK): Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): koedukativ
95
Könige Ahas Don Juda gegen Syrien und Israel half. Salmanassar
eroberte Somalia, führte Israel in die assyrische Gefangenschaft (122) und
siedelte assyrische Kolonisten in dem Reiche der 10 Stämme an (Samariter).
Sanherib belagerte Jerusalem, aber der Engel des Herrn vernichtete sein
Heer (2. Kön. 19). Im Jahre 606 wurde das assyrische Reich von den Medern
und Babyloniern zerstört, und nun kam Assyrien unter die Herrschaft der Könige
von Babylonien. Der mächtigste König dieses Reiches war R ebukad nez ar,
welcher Tyrus und Jerusalem eroberte und die Juden in die babylonische
Gefangenschaft führte (566).
§ 4. Das medisch-persische Dveltreich. Medien um-
faßte das Bergland und die Hochebenen zwischen Babylonien und dem Kaspischen
Meere; Persien hieß die Gebirgslandschaft östlich von Babylonien. Die Gebirge
sind reich an saftigen Grasmatten und gut bewässerten Thalebenen, die Hoch-
ebenen weithin mit Grassteppen bedeckt. Daher waren einzelne Stämme der
Meder und Perser Nomaden, andere Ackerbauer. Beide Völker stammten von
den Ariern ab, die in den Flußgebieten des oberen Oxus und Jaxartes saßen.
Sie glaubten an einen guten Gott (Ormuzd), den Gott des Lichtreiches, und
an einen bösen Geist (Ahriman), den Gott des Reiches der Finsternis. Beide
Götter liegen samt ihren Anhängern in ununterbrochenem Kampfe mitein-
ander. Jeder echte Perser streitet für den Lichkgott. Zu diesem Kampfe wurden
die Knaben vorbereitet, indem man sie zum Gehorsam und zur Wahrhaftigkeit
anhielt und zu tüchtigen Kriegern erzog. — Die Könige von Medien herrschten
bis zur Zeit des Cyrus auch über Persien.
Der Perserfürst Cyrus war nach der Sage ein Sohn der
Mandane, der Tochter des grausamen Königs Astyages von Medien,
die an einen Perser verheiratet war. Astyages hatte seinem Diener
Harpagus befohlen, den Knaben zu töten. Der Diener aber hatte
ihn einem Hirten übergeben, der ihn an Kindesstatt annahm.
Cyrus wuchs als Hirtenknabe auf. Einmal hatte er als „König
beim Spiel" einen vornehmen Knaben bestraft. Deshalb wurde
er vor den König Astyages geführt. Der König erkannte in dem
Cyrus seinen Enkel und freute sich, daß er noch am Leben war.
Aber der unglückliche Harpagus wurde grausam bestraft. Der
König ließ dessen Söhnchen schlachten und dem Vater zur Speise
vorsetzen. Cyrus kam bald an den Hof seines Großvaters. Als
er ein Mann geworden war, machte dieser ihn zum Fürsten von
Persien. Auf den Rat des Harpagus empörte sich Cyrus gegen
Astyages und besiegte ihn (558). So kam die Herrschaft von
den Medern an die Perser. — König Cyrus zog bald darauf
gegen den reichen König Krösus von Lydien in Kleinasien. Der
weise Solon war einst der Gast des Krösus gewesen. Der König
hatte ihm seine Schätze gezeigt und ihn gefragt: „Wen halst du
für den Glücklichsten auf Erden?" — „Niemand ist vor seinem
Ende glücklich zu preisen!" hatte ihm Solon geantwortet. Das
sollte Krösus jetzt erfahren. Cyrus besiegte ihn am Flusse Halys,
nahm ihm sein Land und ließ ihn auf den Scheiterhaufen bringen.
Hier rettete ihm der Ruf: „O Solon! Solon!" das Leben.
— Cyrus wandte sich nun gegen Babylon, ließ den Euphrat in
ein neugegrabenes Bett leiten' und eroberte die Stadt (538). Er
erlaubte den gefangenen Juden, in ihr Vaterland zurückzukehren