Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Weltkunde - S. 114

1896 - Hannover : Helwing
114 roten Bart bläst, sprühen Blitze, wenn er seinen Hammer zur Erde schleudert, prasseln die Donnerschläge hernieder. Der Kriegsgott der Ger- manen war Ziu (Saxnot). Ihm sangen sie ihre Kriegslieder, wenn sie in die Schlacht zogen. — Als Göttin der grünenden Erde verehrten die Germanen die liebliche Nerthus, deren heiliger Hain vielleicht auf der Insel Rügen stand. Im Totenreiche herrschte die bleiche Hellia (Hela), die Tochter des bösen Gottes Loki. — Wie die Griechen, so kannten auch die Germanen Halbgötter, die sie als Riesen sich dachten. Es sind das Dinge und Kräfte der Natur, welche der Mensch kaum bewältigen kann. Ihnen gegenüber steht das neckische, geschäftige Völklein der Zwerge (Elfen, Kobolde, Heinzelmännchen), welche den Menschen meist freundlich gesinnt sind (Erlkönig, Rübezahl). — Die Germanen brachten ihren Göttern Opfer von den Fetten ihrer Herden und von den Früchten des Feldes, selten Menschenopfer; in Gebeten und heiligen Gesängen erflehten sie ihre Hülse; mit flammenden Freudenfeuern, fröhlichen Festzügen und Gelagen feierten sie ihre Götterfeste. Aus dem Leben und Treiben der Germanen erkennen wir, daß sie keine Barbaren waren. Vorzugsweise ansässige Ackerbauer, lebten sie in geordneten Familien- und staatlichen Verhältnissen. Sie verstanden es, Geräte, Werkzeuge, Waffen mancherlei Art aus Holz, Thon, Stein und Eisen zu verfertigen. Auch eine eigene Schrift (Runen) besaßen sie neben einer kraftvollen, reich- entwickelten Sprache. § 32. Die Deutschen und die Nömer. Deutsche und Römer begegneten sich zum ersten Male in den Alpen. Der deutsche Stamm der Cimbern zog mit Hab und Gut, mit Kind und Kegel nach dem Süden, und wollte sich im schönen Italien eine neue Heimat suchen. Mit Entsetzen sahen die Römer die riesigen Wanderer. Der römische Feldherr versperrte ihnen den Weg, aber in blutiger Schlacht besiegten sie sein Heer (113). Dann kehrten die Cimbern wieder um und wanderten nach Frank- reich. Hier verbanden sie sich mit den Teutonen und zogen abermals gegen Italien. Die Teutonen sollten über die West- alpen, die Cimbern über die Mittelalpen marschieren. Da kam der tapfere römische Feldherr Marius mit einem Heere herbei und vernichtete in mörderischer Schlacht die Teutonen im südlichen Frankreich (102). Dann eilte er über die Alpen nach Oberitalien. Hier traf er auf die Cimbern und rieb auch sie in heißem Kampfe gänzlich auf (101). Kaiser Augustus wollte Deutschland unter seine Herrschaft bringen. Er schickte seinen tapferen Sohn Drusus über den Rhein, um unser Vaterland zu erobern (12—9). Viermal ist Drusus in Deutschland eingefallen und einmal quer hindurch bis an die Elbe vorgedrungen. Bis an die Weser und darüber hinaus hat er die deutschen Stämme unterjocht. Auf seinem zweiten Kriegs- zuge gründete er an der Lippe im heutigen Westfalen die feste Burg Anso. Hier lag eine römische Kriegsmacht, welche die Deutschen im Zaume halten sollte. Des Drusus Nachfolger Tiberius baute noch andere Zwingburgen und ließ Heerstraßen von einer
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer