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1. Weltkunde - S. 124

1896 - Hannover : Helwing
124 2. Kaisergcschichte (800 — 1806). 3.) Die Karolinger (751—911). § 40 Karl der Große regierte das Frankenreich von 768 bis 814. Er war der Sohn Pippins des Jüngeren, ein Mann von hoher, kräftiger Gestalt, mit blitzenden Äugen und lang herabwallenden Locken, ein Meister im Fechten, Reiten und Schwimmen. Er trug gewöhnlich die einfache, enganliegende Kleidung der Franken. Sein gewaltiger Körper verlangte viele und kräftige Speise, im Trinken war er mäßig. Er liebte und pflegte Kunst und Wissenschaft und noch als König lernte er täglich von gelehrten Männern, die er an seinen Hof berufen hatte. Dazu war er ein Kriegsheld mit eiserner Willenskraft und unverwüstlicher Ausdauer. An jedem Tage besuchte er die Kirche und war mildthätig gegen die Armen und Notleidenden. Karl hat viele Kriege geführt. Er wollte alle deutschen Völker zu einem Reiche vereinigen und dieses Reich sollte ein christliches sein. Einer der mächtigsten deutschen Stämme aber, die Sachsen, lebte noch in alter Freiheit und heidnischem Wesen. Die Sachsen saßen zwischen Rhein und Elbe, Harz und Nordsee. Sie zerfielen in drei Abteilungen: Ostfalen, Engern und Westfalen; jede Abteilung umfaßte mehrere Gaue. Die Malstatt des Sachsen- stammes befand stch zu Markloh an der Weser. König Karl beschloß 772 mit Zustimmung seiner Franken, die Sachsen zu unterwerfen und die Unterworfenen zu Christen zu machen. Auf seinem ersten Zuge zerstörte er die Eresburg und die heilige Jrmensänle an der Diemel und drang bis an die Weser vor. Die verwüsteten Gaue gelobten Gehorsam. Karl ließ christliche Priester zurück, welche den Sachsen das Evangelium predigen sollten. Aber kaum hatte er das Sachsenland verlassen, so em- pörten sich die Sachsen und töteten die Missionare, Karl mußte dann den Krieg aufs neue beginnen. So ging es bis 777. In diesem Jahre 'war König Karl bis an die Elbe vorgedrungen. Darauf hatten die Sachsen ihm auf dem Reichstage zu Paderborn Treue gelobt. Aber ihr Herzog Wittekind war nicht dabei, er war geflohen. Wenige Jahre darauf metzelten die Sachsen ein Fran- kenheer im Süntel nieder. Da eilte Karl herbei und ließ zu Verden an der Aller 4500 «?) Sachsen als meineidige Verräter hinrichten <782). Nun stand das ganze Volk der Sachsen gegen den „Menschenschlächter" — wie sie Karl nannten — auf, von Wittekind zur Rache gerufen. Aber Karl besiegte sie in zwei mörderischen Schlachten bei Detmold und bei Osnabrück. Dadurch war ihre Kraft gebrochen. Wittekind ließ sich <785) mit vielen edlen Sachsen taufen. Karl setzte Grafen ein, die an seiner Statt Gericht halten mußten. Dazu gründete er Bistümer im Sachsen- lande: Münster und Paderborn, Minden und Osnabrück, Bremen und Verden. Don hier aus trugen Missionare das Evangelium
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