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1. Weltkunde - S. 125

1896 - Hannover : Helwing
125 in die Häuser und Herzen der Sachsen. Nach einem Menschen- alter waren sie bereits im großen und ganzen ein christliches Volk. Bei Beginn der Sachsenkriege rief der Papst den König Kart um Hülfe an gegen den Langobardenkönig Desiderius. Von den Mauern feiner Hauptstadt Pavia erschaute dieser den „eisernen Kart", der sich mit feinem Heervolk um die Festung lagerte. Desiderius mußte sich gefangen geben. Karl steckte ihn ins Kloster und ließ sich als König der Langobarden huldigen (174). — Wenige Jahre darnach baten Fürsten der Mauren in Spanien den Frankenkönig um Hülfe gegen ihren Oberherrn. Karl zog hin und drang siegreich bis über den Ebro vor. Als er durch die Pyrenäen heimzog, wurde seine Nachhut von Feinden überfallen. In diesem Kampfe frei Held R o l a n d. von Ganclon verraten (778). Karls Sohn. Ludwig, hat fpäter Spanien bis zum Ebro erobert und als „spanische Mark" (d. i. Grenzland) dem Franken- reiche zugefügt. Auch gegen Südosten ist Karls Macht vorgedrungen. Zu- nächst wurde der ungetreue B a y ern h erzo g abgesetzt (788). Dann zog Karl gegen die Avaren rn Ungarn, nahm ihnen unermeßliche Schätze und das Land zwischen Enns und Raab ab. Dieses Gebiet schlug er als „Ostmark" zu seinem Reiche. — Endlich hat Karl die Wenden an der Elbe und Saale und die Dänen besiegt und zum Schutze seiner Eroberungen Marken und Burgen (Halle, Magdeburg, Hamburg) angelegt. — Das Ziel war erreicht. Karls Reich umschloß alle deutschen Stämme, ja noch fremde Gebiete dazu. Am Weihnachtsfeste 800 wurbc König Karl römi- f cf) e r Kaiser. Im Jahre 799 kam nämlich der Papst ans Rom zum Könige Karl nach Paderborn und flehte dessen Schutz an. Karl zog mit einem Heere nach Rom und setzte den Papst wieder ein. Als nun der König am Weihnachtsfeste in der Peterskirche am Altare knieete, setzte der Papst ihm eine goldene Krone aufs Haupt. Da rief das versammelte Volk: „Heil und Sieg dem großen, friedebringenden Kaiser der Römer!" Knieend huldigte nun der Papst dem Kaiser und dieser gelobte, die heilige Kirche mit starkem Arme zu schützen. — Das alte römische Kaisertum war wieder aufgerichtet, aber das Reich war nun „das h. römische Reich deutscher Nation". Es sollte ein christliches Weltreich sein, in welchem der Kaiser als höchster weltlicher Herr, der Papst als das Oberhaupt der christlichen Kirche walten sollte. Die Neichsregierung führte Kaiser Karl mit hoher Weisheit und Kraft. Er hatte sein ganzes großes Reich in Gaue (im Innern) und Marken (an den Grenzen) geteilt. Über jeden Gau setzte er einen Gaugrasen, in jede Mark einen Markgrafen. Der Graf mußte Karls Befehle ausfübren, das Gericht halten und den Heerbann führen. Sendgrafen hatten alljährlich nach- zusehen, ob die Beamten ihr Amt treu verwalteten. Jedes Frühjahr versammelte Kaiser Karl die Großen seines Reiches um sich (Maifeld) und dielt Rat mit ihnen, was zum Wohl des Reiches zu thun nötig sei. Die Gesetze, welche hier beschloßen wurden, ließ der Kaiser aufschreiben und im ganzen Reiche be- kannt machen. Daneben war Karl d. Gr. unablässig bemüht, für das leibliche und geistige Wohl seiner Unterthanen zu sorgen. Seine Domänen waren Muster- wirtfchasten, an denen die umwohnenden Bauern lernen konnten, wie man in vorteilhaftester Weise den Acker bauen, Viehzucht und Bienenzucht treiben müsse, wie man die gewonnenen Rohstoffe (Wolle, Flachs rc.) verarbeiten und mit Nutzen verkaufen könne. Er stiftete Schulen bei Klöstern und Kirchen. Seine Hofschule sah er selber nach. Er befahl, dem Volk Predigten in deutscher
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