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1. Weltkunde - S. 144

1896 - Hannover : Helwing
144 hatte seine Weltherrschaft ein Ende. — Um seine Haus macht zu v e rgrößern, ^strebte Albrecht darnach, die freien schweizer Waldstädte (Uri, Schwyz und Unterwalden) zu unterwerfen. Freilich hatte Albrecht das Recht, den Städten einen Landvogt zu setzen. Als aber die Landvögte anfingen, die freien Bauern zu unterdrücken, da — so erzählt nun die Sage — versammelten sich Walter Fürst, Stauffacher, Arnold von Melchthal und viele andere Eidgenossen auf dem Rütli und schwuren, die Tyrannen zu verjagen und ihre Freiheit zu retten. Wilhelm Tell wollte den Hut nicht grüßen, welchen der Landvogt Geßler in Altdorf auf hoher Stange hatte aufstellen lassen. Er wurde gefangen und that einen doppelten Meisterschuß. Zunächst schoß er seinem Sohne den Apfel vom Haupte und dann dem Geßler in der hohlen Gasse bei Küßnacht den Pfeil durchs Herz. Nun wurden die anderen Landvögte verjagt, die Zwingburgen abgebrochen, und die Eidgenossen hatten ihre Freiheit siegreich behauptet. Der folgende Kaiser bestätigte ihnen dieselbe. Albrecht aber wurde im Jahre 1308 von seinem Neffen Johann meuchlings ermordet. Jetzt wählten die Kurfürsten abermals einen guten und weisen, aber armen Grasen zum Kaiser. Er hieß Heinrich von Luxemburg (1308—1313). Er verheiratete seinen Sohn Johann mit der Erbin von Böhmen und brachte dieses Land dadurch an sein Haus. Auf einem Zuge nach Italien ist er gestorben. Die Kurfürsten, welche es mit den Luxemburgern hielten, wählten jetzt den Herzog Ludwig von Bayern (einen Wittelsbacher), die Anhänger der Habsburger dagegen erkoren den Herzog Friedrich den Schönen von Öster- reich zum Kaiser. Beide waren in der Jugend gute Freunde gewesen, nun traten sie einander mit dem Schwerte entgegen um die Kaiserkrone. Nach langen Kämpfen besiegte Ludwig seinen Gegner bei Mühldorf (1322), nahm ihn gefangen und setzte ihn in die feste Burg Trausnitz am Böhmerwalde. Aber Friedrichs Bruder (Leopold) setzte den Kampf fort, und der König von Frankreich stand ihm bei. Auch der Papst stellte sich feindlich gegen Ludwig und that ihn in den Bann. Kaiser Ludwig that alles, um den Papst zu versöhnen; aber der Papst wollte nicht. Da berief der Kaiser die deutschen Fürsten zu einer Versammlung. Am Königsstuhle zu Reuse schlossen sie den „Kurverein" und erklärten feierlich: „der deutsche König, welcher von den Fürsten rechtmäßig gewählt ist, hat seine Macht und Würde von Gott; er bedarf nicht, daß der Papst ihn bestätige". Leider dauerte die schöne Eintracht zwischen Kaiser und Fürsten nicht lange. Ludwig strebte mit maßloser Gier nach Vergrößerung seiner Hausmacht. Brandenburg hatte er bereits seinem Sohne Ludwig gegeben, nun wollte er auch das schöne Tirol an sein Haus bringen. Die Erbin von Tirol, Margarete Mauitasch, war bereits vermählt; aber sie lebte mit ihrem Gatten in Zwietracht. Da löste der Kaiser die Ehe auf, ohne daß er das Recht dazu hatte, und verheiratete Margarete mit seinem Sohne Ludwig von Brandenburg. Diese Ländergier verdroß die meisten deutschen Fürsten; sie traten zusammen und wählten den Markgrafen Karl von Mähren aus dem Hause Luxemburg zum Kaiser. Er heißt in der Geschichte Karl Iv. (1347—1378). Zum Glück für ihn und für Deutschland starb Kaiser Ludwig schon 1347. Nun erkannten alle Fürsten Karl lv. als rechtmäßigen Kaiser an. Der Anfang
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