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1. Weltkunde - S. 187

1896 - Hannover : Helwing
187 Ehrgeize und unbezähmbarer Begierde, zu herrschen. Er war groß in der Belohnung seiner Freunde, aber unversöhnlich und 'racheschnaubend gegen seine Feinde. Endlich war Napoleon ein geborener Feldherr. Dieser Mann, ein junger General von 27 Jahren, sollte das französische Heer in Italien anführen. Rasch hatte er den hungernden, schlecht gekleideten Soldaten Nahrung und neue Bekleidung verschafft, ihren gesunkenen Mut angefeuert, ihren Ehrgeiz aufs höchste entflammt. Dann führte er sie gegen die Österreicher. Wie ein Sturmwind fegte er diese aus Ober- italien hinaus. Ander Adda, bei Arcole und Rivoli errang er glänzende Siege und drang durch die Ostalpen gegen Wien vor.' Da schloß Österreich in Campo Formio (1797) Frieden mit Frankreich; es trat die Niederlande und die Lombardei an Frankreich ab und empfing dafür Benetien, Istrien und Dalma- tien. Wie Preußen es gethan, so willigte auch Österreich in die Abtretung des linken Rheinufers an Frankreich. Nun wollte Napoleon England vernichten, indem er nach Ägypten segelte (1798), um dieses Land zu erobern und von dort aus Indien anzugreifen. Er besiegte die Mamelucken bei den Pyramiden, aber seine Flotte wurde von dem englischen Seeheldcn, Admiral Nelson, bei Abukir (Bucht bei Alexandrien) gänzlich vernichtet. Von Ägypten eilte Napoleon nach Palästina und Syrien, konnte aber dort nichts ausrichten. Er mußte nach Ägypten zurück. Hier angekommen, übergab er das Heer einem Untergencral, bestieg ein Schiff und segelte eiligst nach Frankreich. Spornstreichs eilte er nach Paris, setzte die Regierung ab und ließ sich zum ersten Konsul der französischen Republik wählen (1799). Inzwischen hatte der berühmte englische Minister William Pitt ein neues Bündnis (2. Koalition) gegen Frankreich zustande gebracht. England, Österreich, Rußland und andere Staaten Europas wollten den Siegeslauf Napoleons hemmen. Der tapfere Erzherzog Karl von Österreich warf die Franzosen über den Rhein zurück, der heldenkühne russiche General S u w a r o w vernichtete Frankreichs Macht in Italien. Da eilte Napoleon mit einem Heere über die Alpen und besiegte die Österreicher in der blutigen Schlacht bei Ma- rengo (1800). Der General Moreau drang nach dem Siege bei Hohen- linden in Bayern gegen Wien vor. Da schloß Österreich mit Napoleon den Frieden in Lüneville (1^01), in welchem es die Etsch als seine, den Rhein als des deutschen Reiches Grenze anerkennen mußte. Nun mußte der Kaiser eine Anzahl von Männern des deulschen Reichs- tages in Regensburg (die sogenannte Reichsdeputation) ernennen, welche den deupchen Fürsten, die auf dem linken Rheinufer Land verloren hatten, auf dem anderen Ufer anderes dafür zuweisen sollte. Um das zu bekommen, nahm man den geistlichen Fürsten (Erzbischöfen, Bischöfen u. s. w.) ihr Land und den meisten Reichsstädten ihre Freiheit. Diesen Raub verteilte die Reichs- deputation an die Herrscher von Österreich, Preußen, Bayern, Hannover u. s. w., und diese nahmen das Gegebene gern an (1803). In demselben Jahre fiel Napoleon in Hannover ein, nahm es England weg und gab es später an Preußen. Deutichland ließ die Gewaltthat ruhig geschehen. Im nächsten Jahre (1804) ließ sich Napoleon zum Kaiser der Franzosen wählen. Der Papst mußte nach Paris kommen und ihn am 2. Dezember feierlichst salben. (S. § 90.) § 82. Kaiser Napoleon I. besiegt Asterreick und Rußland. Napoleon hatte sich bald nach seiner Kaiserkrönung auch
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