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1. Weltkunde - S. 201

1896 - Hannover : Helwing
201 „Dreikönigsbund". Aber Österreich und Kaiser Nikolaus von Rußland verhinderten und vereitelten Preußens Arbeit. In Olmütz ließ Friedrich Wilhelm den Herrschern von Österreich und Rußland erklären, daß er nicht weiter versuchen wolle, Deutschland zu einigen. Der alte Deutjche Bund er- wachte noch einmal zu neuem Leben (1851). König Friedrich Wilhelm Iv. konnte nun ungestört an der Wohl- fahrt seiner eigenen Länder arbeiten. Er hatte in dem schleswig-holsteinischen Kriege (1848—1850) erkannt, daß Preußen zum Schutze seiner Küsten und seines Seehandels einer Kriegsflotte bedürfe. Er ließ deshalb Kriegs- schiffe bauen und gründete somit die preußische Kriegsmarine. Dazu kaufte er von Oldenburg Land am Jadebusen (1853) und legte dort den Kriegshafen „Wilhelmshaven" an. Aus der preußischen hat sich die heutige, stolze deutsche Kriegsflotte entwickelt. — Unter Friedrich Wilhelms Regierung nahm die Industrie einen gewaltigen Aufschwung. Das Zeitalter der Dampfmaschinen war angebrochen. Der Dampf- kraft trat die Elektrizität bald an die Seite. Preußens Maschinen, Geschütze, Gußstahlwaren und Gewebe traten in siegreichen Wettkampf mit denen der Engländer und Belgier. Am 1. Januar 1849 durchflog die erste telegraphische Depesche auf dem elektrischen Drahte Deutschland. — Hand in Hand mit dem riesenhaften Aufschwünge des Gewerbfleißes ging das Anwachsen des Handels und Verkehrs zu Wasser und zu Lande. Um den Landhandel zu heben, unterstützte der König den Bau von Eisen- bahnen. Mehr als 4000 km Eisenschienen wurden während seiner Re- gierung in Preußen gelegt. — Richt minder sorgte er für das Gedeihen der Schulen seines Reiches; dazu pflegte er Wissenschaft und Kunst mit höchstem Eifer. Er ließ das prachtvolle Museum in Berlin bauen, besten Treppenhauswände Wilhelm von Kaulbach mit weltberühmten Ge- mälden schmückte. Die Bildhauerkunst sckus Werke, wie das großartige Reiterstandbild Friedrichs d. Gr. von Rauch, die Standbilder Friedrich Wilhelms Iii. und seiner bewährten Feldherren Pork und Gneisenau. Die alte Stammburg der Hohenzollern und die herrliche Marienburg in Preußen wurden wieder hergestellt; dazu legte der König den Grundstein zur Vollendung des 1248 begonnenen gewaltigen Kölner Domes. Ein König, der den Wahlspruch führte: „Ich und mein Haus: wir wollen dem Herrn dienen", sorgt selbstverständlich auch für die Pflege der Religion seines Volkes. Friedrich Wilhelm gab und half mit Freuden, wo es Kirchen in seinem Lande zu bauen gab, wo man Bibeln unter das Volk verbreitete, wo man die Werke barmherziger Liebe übte. Seine Gemahlin, die Königin Elisabeth, stand ihm darin treu zur Seite. Ihr besonders verdankt das große Krankenhaus „Bethanien" in Berlin seine Entstehung. Der König ries 1850 den „Evangelischen Ober-Kirchenrat", der die kirchlichen Angelegenheiten verwalten sollte, ins Leben, nachdem bereits in den vierziger Jahren die Synoden der Provinzen und die General- synode in Berlin angeordnet waren zur Pflege des christlichen Glaubens und Lebens seines Volkes. Leider erkrankte Friedrich Wilhelm 1857 so schwer, daß er die Re- gierung nicht weiter führen konnte. Prinz Wilhelm übernahm die Regent- schaft (1858). Am 2. Januar 1861 ging der König zur ewigen Ruhe
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