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1. Weltkunde - S. 202

1896 - Hannover : Helwing
202 ein. Er starb kinderlos; darum folgte ihm sein Bruder Wilhelm als König von Preußen. § 103. Umschau in Europa Die Februarrevolution des Jabres 1848 hatte den französischen Königsthron umgestürzt und den „Bürger- könig" Louis Philipp gezwungen, abzudanken. Frankreich wurde Republik 0°, § 101). Bum Präsidenten der Republik wurde Prinz Louis Napoleon gewählt, ein Neffe Kaiser Napoleons I. Am 2. Dezember 18^2 ließ Louis Napoleon sich durch eine allgemeine Volksabstimmung zum Kaiser der Franzosen wählen. Er dürstete darnach, sein Haupt mit Siegeslorbeeren zu schmücken und eine ähnliche Rolle in Europa zu spielen, wie sein Oheim. Ein unglücklicher Krieg gegen Rußland war der Anfang zum Sturze des ersten Napoleons geworden: ein siegreicher Krieg gegen Rußland sollte die erste Stufe der Vorherrschaft des dritten Napoleons werden. Rußland wollte festen Fuß auf der Balkanhalbinsel fassen, indem es vorgab, die dortigen Christen gegen die Türken beschützen zu müssen. Das wollten die übrigen Großmächte Europas nicht leiden Frankreich und England (später auch Österreich) führten gemeinschaftlich den Kampf gegen Kaiser Nikolaus von Rußland (1853 bis 1856). Der Schauplatz desselben war besonders die Halbinsel Krim, darum heißt der Krieg der „Krimkrieg". Die verbündeten Mächte siegten und nötigten Rußland zum Frieden. — Bald nachher sollte Österreich gedemütigt werden, wie Rußland. In Italien gab es eine große Bohl von Männern, welche die Einigung aller Italiener zu einem Reiche erstrebten. Der König Viktor Eman uel von Sardinien stellte sich die Aufgabe, ein einiges Königreich Italien herzustellen. Nun aber besaß Österreich die Lombardei und Vcnetien. Diese Länder mußten ihm mit Gewalt entrissen werden. Na- poleon Iii. unterstützte die Pläne Viktor Emanuels. Seine Heere besiegten die Österreicher bei Magenta und Solferino (1859). Im Frieden von Bürich mußte Kaiser Fran'z Joseph die Lombardei an Italien abtreten. Napoleon aber erhielt für seine Hülfe Savoyen und Nizza von Italien. Seit der Beit war der Franrosenkaiser der erste und angesehenste aller Herrscher Europas, aus dessen Wort Fürsten und Völker lauschten. § 1041. Könia Wilhelm I. (1861 — 1888). a) Prinz Wilhelm von Preußen war der Sohn König Friedrich Wil- helms Iii. und der Königin Luise. Er wurde am 22. März 1797 geboren und wuchs unter der sorgsamsten Pflege seiner Mutter heran. „Unser Sohn Wilhelm wird, wenn mich nickt alles trügt, wie sein Vater, einfach, bieder und verständig", so schrieb die Königin Luise an ihren Vater, den Herzog Karl Ludwig von Mecklenburg-Strelitz. Als Prinz Wilhelm im zarten Knabenalter stand, brach das Unglück über Preußen herein. Nach der Schlacht bei Jena mußte die königliche Familie fliehen bis an die ferne Ostqrenze Preußens. Prinz Wilhelm sab den Schmerz des Vaters, die heißen Thränen der Mutter. Er kostete früh den harten Ernst des Lebens, und der Mahnruf der Mutter: „Werdet Männer und geizet nach dem Ruhme großer Feldherren und Helden!" grub sich tief in seine Seele. Nach dem Friedens- schlüsse von Tilsit ging Prinz Wilhelm wieder an das Lernen. Dann brach der Sturm der Begeisterung in Preußen los; aber Prinz Wilhelm durfte vorerst nicht mit ins Feld ziehen, weil er eine sehr zarte Gesundheit hatte. Endlich nach der Schlacht bei Leipzig (wurde er zum Hauptmann ernannt, und nun nahm ihn
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