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1896 -
Hannover
: Helwing
- Autor: Renner, August, Jastram, Heinrich, Hüttmann, J. F., Feddeler, Gustav, Marten, Adolf
- Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Schülerbuch
- Schultypen (WdK): Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): koedukativ
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stützen. Es wollte mit Hülfe des Deutschen Bundes Preußen zu
Trotz ein selbständiges Herzogtum aus Schleswig-Holstein bilden.
Preußens König war entschlossen, das nicht zu dulden. Er schloß
1866 ein geheimes Bündnis mit dem Könige Viktor Emanuel
von Italien und setzte sein Heer in Kriegsbereitschaft, wie Österreich
es that. Im Juni stellte dann der Gesandte Preußens in Frank-
furt am Main den Antrag beim Deutschen Bundestage, Österreich
vom Deutschen Bunde auszuschließen und einen neuen Deutschen
Bund unter Preußens Führung zu bilden. Da stellte Österreich
die Frage bei dem Deutschen Bundestage: was aus den schleswig-
holsteinischen Herzogtümern werden solle. Daranf erklärte Preußen,
Österreich habe den Vertrag von Gastein gebrochen. König
Wilhelm ließ seine Truppen in Holstein einrücken, worauf die
Österreicher in die Heimat abzogen. Der Gesandte des Kaisers
von Österreich beantragte dagegen, der Deutsche Bund — außer
Preußen — solle das Bundesheer rüsten. Das war gegen die
Bundesverfassung, darum ließ König Wilhelm erklären: Preußen
sieht den Deutschen Bund als erloschen an. Mehrere deutsche
Staaten (Oldenburg, Braunschweig. Koburg-Gotha rc.) stimmten
mit Preußen, und ihre Gesandten verließen Frankfurt. Nun
mußte das Schwert den Streit entscheiden.
Der erste Schlag traf das Königreich Hannover. Sein König
Georg V. stand auf Seiten Österreichs, trotzdem König Wilhelm
alles aufgeboten hatte, ihn auf seine Seite zu ziehen. Das
hannoversche Heer wollte sich über Göttingen nach Süddeutschland
durchschlagen. Bei Langensalza nötigten preußische Truppen
es zu einem Gefechte. Hier gewannen die Hannoveraner zwar
den Sieg. Inzwischen aber waren neue preußische Heerhaufen
herangekommen. Sie zwangen den König Georg V. mit seinem
Heere, die Waffen zu strecken. Der König ging nach Wien, die
Truppen wurden in die Heimat entlassen. Hannover und Hessen-
Kassel wurden von Preußen besetzt. — Die Kämpfe gegen das
deutsche Bundesheer waren ohne Bedeutung. — Die Entscheidung
mußte in Böh men fallen. Dort stand das vereinigte österreichisch-
sächsische Heer unter dem General-Feldzeugmeister Benedek fast
300 000 Mann stark. König Wilhelm konnte demselben 250 000
Mann entgegenstellen. Er hatte seine Kriegsmacht in 3 Heer-
haufen geteilt. Das Zentrum bildete die 1. Armee unter Prinz
Friedrich Karl. Den rechten Flügel nahm die 3. Armee (Elb-
armee) unter dem General Herwarth von Bittenfeld ein. den
linken bildete die 2. Armee, deren Anführer Kronprinz Friedrich
Wilhelm war. Die preußischen Heere mußten erst viele beschwer-
liche Gebirgspässe übersteigen, um dem Feinde an den Leib zu
kommen. Sobald sie auch, den Pässen in Böhmen hinabstiegen,
wurden sie einzeln von den Österreichern angegriffen. Doch überall
(bei Liebenau, Hühnerwasser, Gitschin, Nachod u. s. w.) wurden
die Feinde zurückgeworfen und die 1. und 3. Armee vereinigten
sich bei Königgrätz an der oberen Elbe. Hier hatten sich die