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1. Weltkunde - S. 205

1896 - Hannover : Helwing
205 stützen. Es wollte mit Hülfe des Deutschen Bundes Preußen zu Trotz ein selbständiges Herzogtum aus Schleswig-Holstein bilden. Preußens König war entschlossen, das nicht zu dulden. Er schloß 1866 ein geheimes Bündnis mit dem Könige Viktor Emanuel von Italien und setzte sein Heer in Kriegsbereitschaft, wie Österreich es that. Im Juni stellte dann der Gesandte Preußens in Frank- furt am Main den Antrag beim Deutschen Bundestage, Österreich vom Deutschen Bunde auszuschließen und einen neuen Deutschen Bund unter Preußens Führung zu bilden. Da stellte Österreich die Frage bei dem Deutschen Bundestage: was aus den schleswig- holsteinischen Herzogtümern werden solle. Daranf erklärte Preußen, Österreich habe den Vertrag von Gastein gebrochen. König Wilhelm ließ seine Truppen in Holstein einrücken, worauf die Österreicher in die Heimat abzogen. Der Gesandte des Kaisers von Österreich beantragte dagegen, der Deutsche Bund — außer Preußen — solle das Bundesheer rüsten. Das war gegen die Bundesverfassung, darum ließ König Wilhelm erklären: Preußen sieht den Deutschen Bund als erloschen an. Mehrere deutsche Staaten (Oldenburg, Braunschweig. Koburg-Gotha rc.) stimmten mit Preußen, und ihre Gesandten verließen Frankfurt. Nun mußte das Schwert den Streit entscheiden. Der erste Schlag traf das Königreich Hannover. Sein König Georg V. stand auf Seiten Österreichs, trotzdem König Wilhelm alles aufgeboten hatte, ihn auf seine Seite zu ziehen. Das hannoversche Heer wollte sich über Göttingen nach Süddeutschland durchschlagen. Bei Langensalza nötigten preußische Truppen es zu einem Gefechte. Hier gewannen die Hannoveraner zwar den Sieg. Inzwischen aber waren neue preußische Heerhaufen herangekommen. Sie zwangen den König Georg V. mit seinem Heere, die Waffen zu strecken. Der König ging nach Wien, die Truppen wurden in die Heimat entlassen. Hannover und Hessen- Kassel wurden von Preußen besetzt. — Die Kämpfe gegen das deutsche Bundesheer waren ohne Bedeutung. — Die Entscheidung mußte in Böh men fallen. Dort stand das vereinigte österreichisch- sächsische Heer unter dem General-Feldzeugmeister Benedek fast 300 000 Mann stark. König Wilhelm konnte demselben 250 000 Mann entgegenstellen. Er hatte seine Kriegsmacht in 3 Heer- haufen geteilt. Das Zentrum bildete die 1. Armee unter Prinz Friedrich Karl. Den rechten Flügel nahm die 3. Armee (Elb- armee) unter dem General Herwarth von Bittenfeld ein. den linken bildete die 2. Armee, deren Anführer Kronprinz Friedrich Wilhelm war. Die preußischen Heere mußten erst viele beschwer- liche Gebirgspässe übersteigen, um dem Feinde an den Leib zu kommen. Sobald sie auch, den Pässen in Böhmen hinabstiegen, wurden sie einzeln von den Österreichern angegriffen. Doch überall (bei Liebenau, Hühnerwasser, Gitschin, Nachod u. s. w.) wurden die Feinde zurückgeworfen und die 1. und 3. Armee vereinigten sich bei Königgrätz an der oberen Elbe. Hier hatten sich die
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