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1. Weltkunde - S. 209

1896 - Hannover : Helwing
209 I. Armee unter Steinmetz die Franzosen auf den Spicherer Bergen bei Saarbrücken angegriffen, wo sie sich ebenfalls bis an die Zähne verschanzt hatten. Mit heldenmütiger Todesver- achtung stürmten die preußischen Bataillone die steilen Höhen, was die Franzosen für unmöglich gehalten hatten. Am Abend eilten die geschlagenen Regimenter Bazaines auf Metz zurück. Die Heere des Prinzen Friedrich Karl (Ii. Armee) und des Generals von Steinmetz (I. Armee) verfolgten sie. Die Trümmer der Armee Mac Mahons sammelten sich in dem festen Lager bei Cbalons a. d. Marne. Dorthin marschierte Kronprinz Friedrich Wilhelm mit der Iii. deutschen Armee. Ein Teil derselben war nach Straßburg entsandt, um diese Festung zu belagern. Den Oberbefehl über das Belagerungsheer führte General v. Werder. — Ebenso groß, wie der Jubel über die errungenen Siege der deutschen Waffen in Deutschland, waren der Schrecken und die Wut über die erlittenen Niederlagen in Frankreich. Kaiser Na- poleon legte den Oberbefehl über Frankreichs Heere in die Hand des Marschalls Bazaine und ging zu Mac Mahon in das Lager von Chalons. Bazainesammelteseinetruppenummetz und entschloß sich endlich, ebenfalls nach Chalons zu marschieren. Das mußte um jeden Preis verhindert werden. Deshalb griff die I. Armee unter Steinmetz die Franzosen unverweilt vor Metz an, um sie hier festzuhalten, und warf sie hinter die Festungswerke der Stadt zurück (14. August). Inzwischen waren Truppen von der Armee des Prinzen Friedrich Karl südlich von Metz über die Mosel gegangen und hatten die Straße besetzt, welche westlich über B i o n v i l l e und Mars la Tour nach Verdun führt. Auf dieser Straße versuchten die Franzosen am 10. August zu entkommen. Mit einem Heldenmute sonder- gleichen rangen schließlich 60 000 Preußen gegen 120 000 Franzosen, wobei besonders die deutsche Reiterei sich glänzend auszeichnete. Zum Glück gelang es Bazaine nicht, die Mauer, aus deutschen Heldenleibern gebildet, zu durchbrechen. Die Straße blieb in deutschen Händen. Am folgenden Tage erholten sich Freund und Feind und sammelten ihre Kräfte zum letzten entscheidenden Kampfe. Dieser wurde am 18. August bei Gravelotte aus- gefochten, wo 220 000 Deutsche gegen 200 000 Franzosen standen, welche sich bis an die Zähne verschanzt hatten. Ihr festestes Bollwerk war das Dorf St. Privat, nordwestlich von Metz. Erst als dieses von den preußischen Garden und den Sachsen in grauenvoll blutigem Sturme genommen war. konnten die deutschen Feldherren, welche um ihren König versammelt waren, aufatmen. Freilich versuchten die Franzosen noch mit Anbruch der Dunkelheit, über Gravelotte durchzubrechen, aber hier warfen sich ihnen die eben auf dem Schlachtfelde eintreffenden Pommern entgegen und trieben sie auf Metz zurück. Nahezu 40 000 Mann an Toten und Verwundeten hatten die Tage vom 14. bis 18. August dem deutschen Heere gekostet. Aber der Zweck war Wellkunde. ,
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