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1. Weltkunde - S. 229

1896 - Hannover : Helwing
229 Staunn der Eiche ist mit tiefgefurchter Rinde bedeckt, ihre starken Äste sind wunderlich gekrümmt und recken sich weithin nach allen Seiten. Buche und Hainbuche besitzen einen glattrindigen Stamm und schräg abstehende, aufstrebende Äste; der Stamm der letzteren ist eigentümlich gedreht. Die Zweige der weißstämmigen Birke am Waldesrande hängen rutenförmig herab. Hochauf- strebende schlanke Erlen mit dunkler Rinde stehen am Graben- ufer oder am Bachrande. — Unter dem hohen Gewölbe der Wald- bäume breitet sich das Unterholz aus. Der Haselnuß- strauch hat schon seit Wochen seine gelben Blütenkätzchen aus- gehängt. Der Schwarzdorn ist über und über mit weißen Blüten bedeckt, während Weißdorn, Faulbaum, Pfaffen- hütlein und anderes Gesträuch noch kahl sind. Die immer- grüne Brombeere rankt am Waldesboden. — Primel, Busch- windröschen, Leberblümchen und Veilchen wagen sich als Frühlingsboten hervor. Das Tierleben ist im Walde noch nicht recht erwacht. Wir sehen wohl das flinke Eichhörnchen am Baumstamme hinaufklettern, eine Eule durch das Gebüsch huschen, Meisen und Zaunkönig durch die Zweige hüpfen, hören den Specht schnarren und die Krähen krächzen. * Aber die eigentlichen Sänger des Waldes sind noch fern. Der Ruf des Kuckucks, der Gesang der Nachtigall erschallt noch nicht. Die Insekten liegen noch größtenteils im Winterschlafe. § 21. Unsere Waldbäume. 1. Die Birke ergrünt unter den Waldbäumen zuerst. Alles an diesem Baume ist zierlich und gefällig: das schimmernde Weiß des anmutig gebogenen Stammes, die im Winde flatternden Zweige, die an langen, dünnen „ Blattstielen schaukelnden, viereckigen Blätter. Schon im Herbst bemerken wir die nächstjährigen Vlütenkätzchen an den Zweigen. Im Frühlinge öffnen sie ihre Deckschuppen. Unter diesen stehen bei den männlichen Kätzchen 2—4 Staubblätter, bei den weiblichen die Fruchtknoten mit den langen, rauhen und klebrigen Narben. Letztere fangen den vom Winde fortgetragenen Blütenstaub auf. Die Samen sind breitgeflügelt und werden ebenfalls vom Winde entführt. Die Birke ist genügsam. Sie wächst daher auf Sandboden und kommt selbst im hohen Norden als Zwergbirke noch fort. Der Stamm giebt gutes Stellmacherholz, die jungen Äste Faßreifen, die Ruten Besen. Mit dem Maiengrün schmücken wir zu Pfingsten unsere Häuser. (Birkensaft. Juchtenleder.) — 2. Die Schwarz- erle ist ein schlanker, 12—30 m hoher Baum mit dunkler Rinde und rundlichen, in der Jugend klebrigen Blättern. Da sie nassen Boden liebt, ist sie eine treue Begleiterin der Bäche und Flüsse. Ihre Kätzchen öffnen sich schon im Februar oder März, lange vor dem Ausbruche des Laubes. Die weiblichen Blüten stehen an kurzen, aufrechten Zweiglein. Sie öffnen ihre breiten Schuppen 3—5 Tage vor den männlichen desselben Baumes, um den Blütenstaub von Nachbarbäumen mit ihren langen, feinbehaarten Narben aufzufangen. Die männlichen Kätzchen hängen an längeren Stielen, die leicht vom Winde bewegt werden. Die Früchte reifen spät,
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