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1896 -
Hannover
: Helwing
- Autor: Renner, August, Jastram, Heinrich, Hüttmann, J. F., Feddeler, Gustav, Marten, Adolf
- Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Schülerbuch
- Schultypen (WdK): Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): koedukativ
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dem Bildungs- oder Vcrdickungsringe. Von ihm auö bildet sich nämlich jedes
Jahr ein neuer Holzr i n g und eine neue B a stschicht. Die Bast- oder Rinden-
schicht ist endlich noch von einer Oberhaut umhüllt. Der Querschnitt eines
älteren Stammes zeigt so viele Holzringe, als er Jahre alt ist; man nennt sie
daher Jahresringe. Jeder Ring besteht aus Frühjahrs- und Herbstholz.
Da nun das Frühjahrsholz lockerer ist als das Herbstholz, so ist die Grenze
zwischen zwei Jahresringen deutlich zu erkennen. Mark und die älteren Holz-
ringe werden durch die äußeren Schichten immer mehr zusammengepreßt. Das
Holz wird dadurch sester und härter; es heißt Kernholz. Die äußeren noch
saftigen Ringe heißen Splint. Die äußeren Rindenteile werden durch Kork-
gewebe von dem lebenden Baste abgetrennt und vertrocknen. Da sie nun
dem Dickenwachstum des Stammes nicht mehr folgen können, so müssen
sie zerreißen. Sie umgeben den Stamm als rissige Borke.
1. Suche an anderen Pflanzenstcngeln Mark, Bildungsring und Bast zu
unterscheiden! — 2. Wie unterscheiden sich Kernholz und Splint in der Farbe?
— 3. Wozu dient den Pflanzen das Korkgcwebe?
§ 29. Sctllb: und Nadelwald. In unseren Hochwäldern
sind zu beachten: der W a l d es gru n d, das Unterholz und das Oberholz.
Sein Gepräge erhält der Wald durch das Oberholz. Wir unterscheiden darnach
Laub- und Nadelwälder. Der Laubwald besteht meist aus mannigfachen
Baumarten, deren Stämme und Kronen verschiedene Formen zeigen und daher
das Auge durch reiche Abwechselung erquicken. Der Nadelwald dagegen wird
säst immer von einer Baumart gebildet, deren Gleichförmigkeit den Blick er-
müdet. Die vielgestaltigen Laubblätter prangen in allen Schattierungen des
Grün, während der Nadelwald von den starren Nadeln in ein einförmiges
düsteres Grün gekleidet ist. Im Laubwalde füllt meist ein Heer von Sträuchern
die Zwischenräume und grünende und blühende Kräuter bedecken den Waldboden.
Der Nadelwald läßt nur selten Unterholz und Bodenpflanzen aufkommen;
daher ist auf weite Strecken hin sein Boden nur mit dürren Nadeln bedeckt.
Das Tierleben ist im Laubwald ein reicheres als im Nadelwald, denn jener
bietet mehr Nahrung und Schutz als dieser.
§ 30. Das Unterholz des Waldes. 1. Der Hasel-
strauch. Er ist ein Strauch mit eiförmigen, doppelt-gesägten Blattern.
Schon im März vor der Belaubung öffnen sich seine Blüten und zwar
zuerst die weiblichen. Sie sind kaum von den Knospen zu unterscheiden,
nur etwas größer, und stehen nahe an den Zweigspitzen. Aus der Blüte
ragen rote Fäden hervor; das sind die Narben. Entfernt man die dach-
ziegelartigen Schuppen der Blütenknospe, so findet man im Innern kleine,
zerschlitzte Blättchen; jedes derselben umschließt einen Fruchtknoten. Die
männlichen Kätzchen haben lange, biegsame Spindeln, an denen die Blüten-
schuppen stehen. Sie schützen die unter ihnen stehenden Staubblätter gegen
Regen. Der leiseste Windhauch schüttelt den Staub aus den Kätzchen und
führt ihn zu den Narben der weiblichen Blüten. Aus dem Fruchtknoten
entwickelt sich die Haselnuß; sie ist von dem zerschlitzten Becher eingehüllt.
In der Nuß findet sich oft die Larve des H a s e l r ü s s e l k ä f e r s, der seine
Eier in die Fruchtknoten legt. Der Haselstrauch findet sich in ganz Europa
wild; er wird aber auch in zahlreichen Sorten in Gärten gezogen. —
2. Die Salweide. Unter den vielen Weidenarten ist die Salweide
am häufigsten und am leichtesten kenntlich. Sie wächst als Strauch oder
als mäßig großer Baum in Laub- und Nadelwäldern, an Waldrändern,
in Gebüschen und an Flußufern. Ebenso früh als der Haselstrauch hängt