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1. Weltkunde - S. 245

1896 - Hannover : Helwing
245 Fremdbestäubung statt. Nach dem Verblühen schließt sich der Blütenkorb, bis alle Früchte reif sind. Dann öffnet er sich wieder bei heiterem Wetter; der Blütenboden wölbt sich, und die Früchte bilden mit ihren ausgebreiteten Federkronen eine Kugel. Sie warten auf einen kräftigen Luftzug, der sie an weit entfernten Stellen aussät. Das Marienbl'ümchen blüht bei frost- und schneefreiem Wetter selbst im Winter. Es ist auch ein Korb- blütler. Bei ihm sind jedoch nur die äußeren weißen Blüten zungenförmig, die inneren gelben dagegen röhrenförmig. Jene bilden den Strahl, diese die Scheibe des Blütenkorbes. Die spatelförmigen Blätter bilden wie beim Löwenzahn eine Rosette. Í. Welche anderen Namen führen Löwenzahn und Marienblümchen? Erkläre sie! — 2. Welche Spiele treiben Kinder mit dem Löwenzahn? — 3. Koste den weißen Saft, der aus Blättern und Stengeln des Löwenzahns quillt! — 4. Welchen Nutzen hat die Vereinigung vieler Blüten zu einem Korbe für die Pflanze? — 5. Inwiefern paßt sich der Löwenzahn seinem Stand- orte an? — 6. Nenne andere Pflanzenfrüchte, die durch den Wind verbreitet werden (s. § 21, 1 und § 24)! § 38. Das Knabenkraut. Es ist eine unserer merk- würdigsten Pflanzen. Auffallend sind zunächst die beiden haselnuß- großen Knollen, die wir in der Erde finden. Eine davon ist runzelig. Sie hat den Stengel getrieben und stirbt bald ab. Die andere, größere hat die von der Pflanze bereiteten Nahrungsstoffe aufgenommen und erzeugt im nächsten Sommer eine Pflanze. Merkwürdig ist ferner die Einrichtung der Blüte. Die purpurfarbene Blütenhülle ist sechsteilig und lippig, die Unterlippe ist in einen Sporn verlängert. Fährt man mit einem spitzen Bleistifte in die Blumenrohre, so sieht man beim Herausziehen auf der Spitze zwei kleine Kölbchen kleben, die sich allmählich nach vorn neigen. Diese Kölbchen bilden den klebrigen Blütenstaub. Steckt man nun den Bleistift in eine zweite Blüte, so treffen die Staubkolben genau die eben- falls klebrige Narbe und bleiben hier haften. Was wir mit dem Bleistifte gethan haben, wird in ähnlicher Weise von dem Rüssel der Insekten aus- geführt. Dieselben werden von der weithin leuchtenden Blütenähre und dem Honig im Sporn angelockt. Das Knabenkraut ist allein auf Fremdbestäubung durch Insekten angewiesen und würde ohne Jn- sektenbesuch keine Früchte bringen. 1. Suche auch Knabenkraut mit handförmigen Knollen! — 2. Beschreibe die Blätter des Knabenkrauts! — 3. Wie ist der Fruchtknoten beschaffen? — 4. Welchen Nutzen hat die Unterlippe für die Insekten? § 39. Speicherorgane der Pflanzen. In der gemäßigten und der kalten Zone wird das Wachstum der Pflanzen durch den Winter unterbrochen, in der heißen Zone bei manchen Pflanzen durch die trockene Jahreszeit. Die Pflanzen müßten zugrunde gehen, wenn sie nicht Organe aus- bildeten, welche die ungünstige Jahreszeit ohne Schaden überstehen könnten. In erster Linie sind dies bei allen Pflanzen die Früchte mit den darin ent- haltenen Samen. Wenn die Mutterpflanze im Herbste abstirbt, so sorgt der Samen für ihr Fortbestehen im nächsten Jahre. Pflanzen, die alljährlich ab- sterben, heißen einjährige. Viele Pflanzen bilden aber neben dem Samen Wurzelstöcke, Knollen, Zwiebeln und Holzstämme aus, die ihnen eine zwei- und
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