1896 -
Hannover
: Helwing
- Autor: Renner, August, Jastram, Heinrich, Hüttmann, J. F., Feddeler, Gustav, Marten, Adolf
- Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Schülerbuch
- Schultypen (WdK): Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): koedukativ
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braunem, an der Kehle gelbem Pelz, stellt Vogcleiern, Vögeln, Mäusen
und Eichhörnchen nach. Letztere jagt er so lange von Baum zu Baum,
bis sie ermattet sind. Sein schöner Pelz ist sehr geschätzt. — Der Haus-
oder Steinmarder ist an der Kehle weiß. Er ist der gefürchtetste
Feind der Hühnerhäuser und Taubenschläge. — Verwandte des Iltis und
Marders sind Hermelin und Zobel. 3. Der Dachs ist für ein
Leben in und aus der Erde eingerichtet. Der Leib ist plump, der Hals
dick, der Kopf in eine rüsselförmige Schnauze verlängert. Die kurzen Beine
haben breite Füße mit starken Grabkrallen. Sein stumpfes, aber voll-
ständiges Gebiß weist auf Pflanzen- und Tiernahrung hin. — In stiller,
einsamer Gegend gräbt er sich mit seinen krummen Krallen eine Höhle
und versieht sie mit 4—8 Ausgängen und Luftlöchern. Der geräumige
Kessel ist mit einem weichen Moospolster ausgestattet. Wurzeln, Kerbtiere
aller Art, Schnecken, Regenwürmer, auch wohl junge Hasen, Vogeleier,
junge Vögel, Mäuse u. s. w., im Herbste Obst und Weintrauben bilden
seine Nahrung. Im Herbste ist er fett geworden. Nun bereitet er sich
ein bequemes, warmes Lager, zehrt noch einige Zeit von dem Eingetragenen
und verfällt zuletzt in einen Winterschlaf. Bei milder Witterung unter-
bricht er ihn wohl und kommt aus seinem Baue, um zu trinken. Im
Frühjahr ist er vollständig abgemagert.
I. Welche Namen führt der Fuchs in der Fabel? — 2. Für welche
Eigenschaften gilt der Fuchs als Sinnbild? — 3. Fuchs und Wolf in Fabeln,
Märchen, Erzählungen! — 4. Vergleiche Hund, Fuchs und Wolf miteinander!
— 5. Wozu werden Iltis-, Marder- und Zobelpelze benutzt? — 6. Welche
Personen trugen früher Kragen von Hermelinpelzen? — 7. In welcher Stadt
Deutschlands ist der Mittelpunkt des Pelzhandels? — 8. Laß dir von einem
Pelzwarenhändler gelegentlich verschiedene Pelzarten zeigen! — 9. Wie fängt
man Iltisse und Marder? — 10. Warum wird der Dachs Jsegrimm und
Einsiedler genannt? — 11. Wie verwendet man Dachsfelle? — 12. Welchem
Haustiere ist der Dachs in Körperbau und Nahrung ähnlich? — 13. Vergleiche
Marder und Dachs!
§ 133. Fortsetzung. 4. Der Hühnerhabicht. Er ist
einer unserer größten Raubvögel; die ausgespannten Flügel messen etwa
1 m, seine Länge beträgt 0,70 m. Die Färbung ist nach Alter, Ge-
schlecht und Aufenthalt verschieden. Alte Vögel sind oben aschgrau, unten
weißlich mit schwarzen Querwellen. Junge Tiere sind oben braun, unten
rötlich mit braunen Längsflecken. — Der Habicht ist ein äußer st
geschickter Jäger. Um seine Beute zu erspähen, erhebt er sich
hoch in die Luft; denn sein fernrohrartiges Auge sieht aus bedeutender
Höhe die Gegenstände auf der Erde vollkommen scharf. Pfeilschnell stößt
er auf das Beutetier herab und schlägt ihm die gebogenen, nadelspitzen
Krallen in den Leib. Mit dem spitzen, dolchartigen Schnabel bereitet er
seinem Opfer durch einige Hiebe ein rasches Ende. Mit Hülfe der wie
Zangen festhaltenden Zehen und der Muskelkraft der Flügel wird die
Beute fortgetragen, um in Sicherheit zerfleischt und verschlungen zu werden.
Da die fleischfressenden Vögel die Bissen nicht kauen, so müssen sie einen
scharfen, stark lösenden Magensaft haben, der nur Federn, Haare, Wolle
und Knochen nicht zersetzt. Diese werden zu einem Klumpen geballt als
Gewölle wieder ausgewürgt. Ebenso geschickt wie auf freiem Felde weiß