1896 -
Hannover
: Helwing
- Autor: Renner, August, Jastram, Heinrich, Hüttmann, J. F., Feddeler, Gustav, Marten, Adolf
- Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Schülerbuch
- Schultypen (WdK): Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): koedukativ
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mit weiblicken Blüten aus. — Die wichtigste aller Getreidearten ist der
Reis; denn er ist für die Hälfte aller Menschen das Hauptnahrungs-
mittel. Da er viel Feuchtigkeit und große Wärme verlangt, so wird er
in niedrigen Gegenden warmer Länder angebaut. Von der Aussaat bis
zur Reife werden die Reisfelder unter Wasser gehalten. Bei der Ernte
werden die Rispen abgeschnitten und ausgedroschen oder ausgetreten. Der
so gewonnene rohe Reis wird auf Mühlen geschält und poliert. Amerika,
Ostindien, Ägypten und Italien liefern uns den meisten Reis.
I. Vergleiche die genannten drei Gräser mit unsern Getreidearten! —
2. Warum wird in Deutschland nicht viel Rohrzucker gebraucht? — 3. Wie
wird der Mais benutzt? — 4. Warum läßt sich aus Reis kein Brot backen?
§ 152. Fortsetzung 5. Palmen, g) Die Kokospalme
gedeiht überall in der heißen Zone, bevorzugt jedoch Küstenländer und
Inseln. Der 20—30 m hohe, unverzweigte Stamm trägt an der Spitze
einen Büschel langer Blätter (Wedel). Zwischen diesen stehen die Blüten-
kolben, die von einer Scheide umgeben sind. An jedem Kolben entwickeln
sich 10—25 dreikantige Nüsse. Fast alle Teile der Kokospalme sind nutzbar.
Das Holz dient zu Hausgeräten, die Rinde zum Gerben, die jungen
Blätter zu Palmkohl, die ausgewachsenen zu Decken, Vorhängen, Teppichen,
der Saft des Baumes zu Palmwein. Die Milch der unreifen Nüsse ist
ein erquickendes Getränk, der reife Kern eine nahrhafte Speise. Die Schale
läßt sich drechseln und polieren; die Fasern der Nuß verarbeitet man zu
Bürsten, Matten, Treibriemen u. s. w. Aus dem Kern gewinnt man
Kokosöl. — b) Die Dattelpalme hat einen bis 20 m hohen Schaft,
der eine Krone von 3 m langen Wedeln trägt. Aus den Blütenkolben
entwickeln sich pflaumengroße, saftige Steinfrüchte. Das Verbreitungsgebiet
der Dattelpalme ist Nordafrika und Vorderasien. Die Datteln sind in
diesen Ländern das hauptsächlichste Nahrungsmittel. Fast alle übrigen
Teile des Baumes werden ebenso wie bei der Kokospalme benutzt.
1. Gieb Stellen der heil. Schrift an, in denen von Palmen (Dattel-
palmen) die Rede ist! — 2. Beschreibe eine Kokosnuß! — 3. Wie erhalten
wir die Dattel?
§ 133. 6. Gewürzpflanzen, a. Der Pfeffer ist ein Schling-
gewächs, das seine Heimat in Vorder- und Hinterindien hat. Die Frucht-
kolben tragen 20—30 erbsengroße, anfangs grüne, später rötliche Beeren.
Der schwarze Pfeffer besteht aus unreif abgepflückten, getrockneten Beeren.
Weißen Pfeffer erhält man von reifen, entschälten Beeren. — b) Der
Nelkenpfeffer wird von einem myrtenartigen Baume Westindiens ge-
wonnen, indem man die unreifen Beeren desselben abpflückt. — c) Ein
anderer myrtenartiger Baum auf den Molukken liefert uns in seinen noch
nicht entfalteten Blütenknospen die Gewürznelken, welche ein scharfes,
flüchtiges Öl enthalten. — d) Ebenfalls auf den Molukken wächst der
Muskatnußbaum. Seine steinharten Samenkerne sind die bekannten
Muskatnüsse; die zerschlissene Samenhülle wird als Muskatblüte be-
nutzt. — s) Auf Ceylon, aber auch auf den Sundainseln und in Süd-
und Mittelamerika, wird der echte Zinitbaum angebaut. Den Zimt
gewinnt man aus der inneren Rinde der jungen Zweige. — 0 Den