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1. Weltkunde - S. 384

1896 - Hannover : Helwing
384 papier und läßt sich als Pergament gebrauchen. Durch ein Gemilch von einem Teile konzentrierter Salpetersäure und zwei Teilen konzentrierter Schwefelsäure wird aus der Pflanzenfaser (Baumwolle) die Schießbaumwolle, und aus dieser das Kollodium bereitet (§ 75). — 2. Stärke (Cehioos). — Zerreibt man Kartoffeln, knetet sie mit etwas Wasser durch- einander und preßt die Flüssigkeit durch einen Leinwandlappen, so bildet sich nach einiger Zeit ein Bodensatz; das ist Stärke- mehl (Amylum). Rührt man Weizenmehl und Wasser zu einem Teige, schlägt es in ein grobes Tuch und knetet es unter stetem Zugießen von Wasser so' lange, bis dieses nicht mehr milchig abfließt, so erkält man aus der Flüssigkeit gleichfalls das Stärkemehl als weißen Bodensatz. — Stärke hat mit der Zellensubstanz gleiche Zusammensetzung, bildet jedoch keinen Teil des Zeliengewebes, sondern findet sich im Innern der Zellen, und zwar in den Samen, Wurzeln und im Marke der Pflanzen, auch in unreifem Obste. Die Stärkemehl- körnchen bestehen aus schalenartig übereinander liegenden Schichten; sie haben verschiedene Formen nach den Pflanzen, aus denen sie gewonnen sind, und können mittelst eines Mikroskops unter- schieden werden: Kartoffel-, Weizen-, Erbsen-, Mais- stärke u. Sago ist Stärkemehl aus dem Marke der Sago- palme. — Das Stärkemehl hat weder Geruch noch Geschmack; in kaltem Wasser quillt es auf; beim Kochen mit Wasser zerplatzt die äußere Hülle, und die Stärke bildet Kleister. Stärkemehl bildet einen wesentlichen Bestandteil unserer Nahrungs- mittel (siehe § 87). Aber nur gekocht ist es verdaulich; daher müssen Reis, Hül sen fr richte, Kartoffeln rc. gekocht werden. Anmerkung. Eine ähnliche Zusammensetzung wie Zellensubstanz und Stärke haben Gummi und Pflanzenschleim. Gummi löst sich im Wasser auf, nicht im Weingeist (beim Harz ist's umgekehrt). Das beste Gummi ist das arabische Gummi, das aus Akazien ausschwitzt; Kirschgummi ist ein Gemenge von Gummi und Pflanzen schleim. Der letztere Stoff findet sich in Leinsamen, Quittenkernen u. s. w. Er quillt im Wasser zu einem dickem Schleime. 3. Zucker. Man unterscheidet mehrere Zuckerarten; alle sind im Wasser löslich und haben einen mehr oder weniger süßen Geschmack. Sie bestehen wie Pflanzenfaser und Stärke aus Kohlenstoff, Wasserstoff und Sauerstoff, sind jedoch in ihrer chemischen Zusammensetzung und ihren äußeren Eigenschaften nicht völlig gleich; einige krystallisieren, andere nicht, a) Rohrzucker wird gewonnen aus dem Safte des Zuckerrohrs, des Zuckerahorns (Nordamerika) und aus Zuckerrüben (des. Deutschland seit 1750). Der aus dem Zuckerrohre oder deu Rüben ausgepreßte Saft enthält verschiedene Säuren, Eiweiß rc.; durch Zusatz von Kalkmilch und schnelles Aufkochen werden diese Bestandteile, die mit dem Kalke einen
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