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1. Realienbuch - S. 93

1907 - Danzig : Axt
93 Fruchtfolge. Da jede Pflanzenart dem Boden bestimmte Nahrungs- stoffe entzieht, so hat man eine Fruchtfolge eingeführt, damit nicht eine Er- schöpfung des Bodens stattfinde. Die Erbse entzieht z. B. dem Acker viele Kalkteile, und sie würde nicht mehr gedeihen, wenn man sie jährlich auf dem- selben Felde anbauen wollte. Ähnlich verhält es sich mit andern Pflanzen. Aber auch bei einer richtigen Frnchtfolge wird der Boden in bestimmten Zeiten >urch das Brachen verbessert. Dieses geschieht, indem man die Stoppeln unterpflügt, Dung in das Erdreich bringt und den durch den Pflug bereiteten Boden unangesät ruhen läßt, damit sich in ihm neue Nahrungsstoffe für das Pflanzenreich bilden. B. Me wichtigsten Aekdfrrichte. 1. Der Roggen wird mannshoch, hat eine faserige Wurzel und einen hohlen, runden Halm, der durch Knoten gegliedert ist. An jedem Knoten sitzt ein stengelumfassendes „Blatt. Der oberste Teil des Halmes trägt die Ähre, welche aus zwei Zeilen Ährchen besteht, die der Länge nach an der Spindel oder Achse sitzen. Jedes Ährchen hat zwei Blüten. Die beiden Blättchen, welche jede Blüte umschließen, heißen Spelzen. Die äußere Spelze ist mit einem rauhen Stachel besetzt, welchen man Granne nennt. Jede Blüte enthält drei Staubgefäße mit gelben Staubbeuteln und einen Stempel. Aus dem Fruchtknoten entwickelt sich ein Samenkorn, welches von zwei harten Häutchen umschloffen ist und auf diese Weise eine Schließfrucht bildet. — Die Blütezeit des Roggens fällt in den Juni. 2. Die Pflanze wird bei uns allgemein auf Feldern angebaut. Den Winterroggen sät man im Herbst, den Sommerroggen dagegen im Frühjahr. 3. Die Körner liefern Mehl, woraus feines Brot und Schwarzbrot gebacken wird. Das Stroh dient als Häckerling zu Pferde, und Kuhfutter; auch benutzt man dasselbe zum Dachdecken, zu Strohmatten, zur Streu in Viehstüllen usw. 4. Der braune Kornwurm (ein kleiner Rüsselkäfer) und die weiße Kornmotte sind dem Getreide ans Kornböden sehr schädlich. Dem Mehle schadet der Mehlkäfer, dessen Larve (der Mehlwurm) als Nachtigallen- futter gebraucht wird. Der Weizen wird über 1 m hoch, trägt eine vierkantige, begrannte oder unbegrannte Ähre und wächst auf fettem Boden. Die Körner sind unbeschalt und fallen beini Dreschen ans den Spelzen. Sie liefern weißes Mehl zu allerlei feinem Backwerk, Klößen, Nudeln usw. Das Stroh dient als Viehfutter und zu Flcchtwerk. Der Winterweizen wird im September, der Sommer- weizen int Frühjahr gesät. — Die gemeine Gerste, bis 1 m hoch, trägt begrannte Ähren und ist noch im höher» Norden eine Kulturpflanze. Man baut die 6° und 2zeilige Gerste. Sie dient als Niehfutter, zur Malzbereitung in Bierbrauereien und liefert für die Alpenbewohner und nördlichen.völker das Gerstenbrot; auch Gerstengrütze, Graupen usw. werden aus den Körnern bereitet. — Der Hafer, gegen 1 m hoch, blüht in Rispen, dient als Pferde- fuiter und zur Bereitung von Grütze. — Der Mais, türkischer Weizen oder Welschkorn, wird gegen 2 bis 4 m hoch, hat einen knotigen Halm, trägt eine kolbenförmige Ähre und wird auf fettem Boden angebaut. Seine Körner liefern Mehl, Maisgries usw. Die ganze Pflanze eignet sich zum Viehfutter. Die unreifen Kolben können wie Gurken eingelegt werden; aus dem zuckerhaltigen Saft des Halmes bereitet man geistige Getränke. Pflanzen unter der Saat. Die Kornblume mit schönen blauen Blüten. — Die Kornrade blüht purpurrot; ihr schwarzer Same, mit de« Getreide vermahlen, gibt dem Mehl einen bittern Geschmack. — Die Trespe hat eine Rispe. — Die Ackerdistel, wächst auf Tonboden. — Der Taumel- lolch ist ein Gras mit begrannten Ährchen. Die Körner sollen giftig sein. — Der Feldmohn blüht rot.
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