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1. Größeres Handbuch für Schüler zum Gebrauche bei dem Unterrichte in Bürgerschulen und höheren Unterrichtsanstalten - S. 39

1874 - Leipzig : Klinkhardt
Karl der Große, 742 geb., kam 768 auf den Thron (Karlmann f 7 71), begann 772 die Sachsenkriege, eroberte die Eresburg und zerstörte die Jrmensäule, eroberte 774 das Longobardenreich unter Desiderius und ward König von Italien, hielt 777 einen Reichstag zu Paderborn, wo Ab- geordnete des Emirs von Saragossa erschienen, zog 778 nach Spanien (Roland), ließ bei Verden au der Aller 4500 Sachsen wegen Treulosigkeit enthaupten, machte 788 Bayern zur fränkischen Provinz, zog 791—799 gegen die Avareu und dehnte sein Reich bis an die Raab aus. Karl wurde 800 den ersten Weihnachtsfeiertag von Papst Leo Iii. zum römi- schen Kaiser gekrönt, 804 schloß er mit den Sachsen Friede. Er gründete die Bisthümer Bremen, Verden, Minden rc., und die Städte Halle und Magdeburg gegen die Sorben; starb 814 und wurde im Münster zu Aachen beigesetzt. Sein Reich umfaßte Spanien vom Ebro, Frankreich, Italien, Schweiz, Niederlande, Deutschland bis an die Eider, Elbe, Saale lind Naab. — Allgemeines: Jährlich zwei Reichsversammlungen. Gau-, Pfalz-, Mark- und Sendgrasen. Handel (Nhein-Dvnaukanal). Kirchen- gesang. Orgelspiel. Klosterschulen. Strenge Kiuderzucht. Verdienste um die deutsche Sprache. Deutsche Monatsnamen. Liebe zu den Wissenschaften ^Alkuin). Karls Sohn Ludwig der Fromme, 814—810, schwach und unselbstständig, theilte 817 das Reich unter seine drei Söhne Lothar, Pipin und Ludwig, bevorzugte aber später Karl (den Kahlen), Sohn von seiner zweiten Ge- mahlin Judith, und veranlaßte dadurch eine Empörung jener drei, die ihn gefangen nahmen. In Freiheit gesetzt, gerieth er 833 aus dem Lügenfelde bei Colmar wieder in Gefangenschaft, mußte im Kloster zu Soissons öffent- liche Kirchenbuße ablegen, kam wieder ans den Thron und starb tiefgebeugt in neuen Kämpfen mit seinen Söhnen. Diese, wegen Ländertheilung in neue Kriege verwickelt, vereinigten sich 843 zu Verdun zu einem Vertrage. Lothar erhielt als Kaiser Italien, Lothringen, Burgund und Friesland, Ludwig der Deutsche Deutschland bis an den Rhein, und Karl der Kahle Frankreich und Spanien bis an den Ebro. — (Lothars Familie starb bald aus, Italien wechselte oft mit seinen Fürsten, bis es 951 an Otto I. kam. — Westsrankreich, durch die Normannen zerrüttet, verlor 987 in Ludwig dem Einfältigen den letzten Karolinger. Hugo Capet gelangte auf den Thron Und wurde Stammvater der französischen Königs- samilie scapetingerj). Rechtspflege. Proben der Schuld und Unschuld, Gottesurtheile oder Ordalien. Feuer-,- Wasser-, Kreuzprobe und gerichtlicher Zweikamps. Mehr Geld- als Todesstrafen und Verlust der Freiheit. Diebstahl ward mit am härtesten bestraft. Hauptvergnügungen: Jagd und Krieg. Regel- mäßige Volksversammlungen: März- und Maifelder. Graf (Richter in einen: Gau), Fürst, Herzog (Anführer im Kriege). Verfassung. Bei Eroberungen siel ein großer Theil des Landes an den König, das übrige erhielt, außer dem Antheile an der Beute, das Heer als Eigenthum (Allodium). Einzelne Güter des Königs gingen mit vielen Vorrechten als Lehen, die später erblick wurden, aus seine Beamten
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