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1. Größeres Handbuch für Schüler zum Gebrauche bei dem Unterrichte in Bürgerschulen und höheren Unterrichtsanstalten - S. 68

1874 - Leipzig : Klinkhardt
68 Großherzogthum Toskana und den größten Theil des Kirchenstaates mit seinen Staaten vereinigt. Nach den Vorgängen in Neapel (s. oben) ver- lieh er seinen Besitzungen den gemeinsamen Flamen: Königreich Ita- lien, welches nun von allen Staaten Europa's anerkannt worden ist. 1870 vereinigte er den Nest des Kirchenstaates mit dem Königreiche und »erlegte seine Residenz nach Rom. 4. Türkei (Aegypten). Unter Muhamed Ii. (1808—39) wurden europäische Sitten eingeführt unv 1826 die Janitscharen ausgerottet. 1831 versuchte Mehemed Ali, Pascha von Aegypten, sich von der Pforte loszureißen, eroberte 1833 Syrien, schlug die türkische Arniee, wurde aber 1840 mit Hilfe der europäischen Großmächte aus Syrien vertrieben. — Sultan Abdul Medschid war von den europäischen Großmächten sehr abhängig. 1856 erhielten die christlichen Bewohner des europäisch-türki- schen Reiches mit den Muselmännern gleiche Rechte. S. „orientalischer Krieg" bei Rußland. — Abdul Medschid's Bruder — Abdul Aziz-Effendi ■— welcher seit 1861 regiert, scheint das morsche Staatsgebäude mit ziem- lich starker Hand noch zusammenhalten zu können. Als ein ganz unge- wöhnliches Ereigniß ist des Sultans Reise (1867) nach Paris zur Welt- ausstellung zu betrachten. 5. Griechenland. 1821 brach ein Aufstand der Griechen aus, die 1822 ihre Unabhängigkeit von der Türkei erklärten. 1825 landete Ibrahim (Mehmed Ali's Sohn) in Morea, verübte furchtbare Grausam- ketten und eroberte 1826 Missolunghi. 1828 wurde aber die türkische Flotte bei Navarin durch England, Frankreich und Rußland vernichtet, der Balkan von den Russen überstiegen, Ibrahim vertrieben und 1829 von der Türkei Griechenlands Unabhängigkeit anerkannt, welches nach einer Präsidentenregierung 1832 in Otto, zweitem Sohne Ludwig I. von Bayern, einen König erhielt, der 1862 wieder vertrieben wurde ('s 1867). Ein dänischer Prinz nimmt seit 1863 unter dem Namen: König Georg I. diesen unsichern Thron ein. In demselben Jahre trat England die joni- schen Inseln an Griechenland ab. — Ackerbau, Gewerbe sind noch zurück, der Handel blüht. Räubereien und innere Zerrüttungen hemmen immer noch die Sicherheit und einen dauernden Wohlstand. 6. Frankreich. Ludwig Xviii. starb 1824. Sein Bruder und Nachfolger Karl X. erregte Unzufriedenheit wegen Herstellung der alten Verhältnisse und durch eigenmächtige Verordnungen (Beschränkung der Preßfreiheit rc.). Im Juli 1830 wurde das Haus Bourbon aus Frankreich vertrieben (Karl ck 1836), und der Herzog von Orleans, Ludwig Philipp, wurde König der Franzosen. 1830 begann Frankreich einen Krieg mit Algier, vertrieb den Dey, unterdrückte die Seeräuberei, nahm endlich den gefährlichen arabischen Häuptling Abdel-Kader gefangen und machte Algier zu einer französischen Provinz. Im Februar 4 848 verbot die Regierung die Abhaltung des Reformbankets in Paris, es brach eine Revolution aus, Ludwig Philipp floh nach England (ck 1850), und den 24. Februar pro- klamirte man die Republik, an deren Spitze Louis Napoleon, Neffe des Kaisers Napoleon, als Präsident gestellt wurde. Am 2. Dezember 1851 hob Louis Napoleon die Verfassung auf, ward durch Volksabstimmung zum Präsidenten auf 10 Jahre und den 2. December 1852 mit fast 8 Millio-
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