1874 -
Leipzig
: Klinkhardt
- Autor: Jäkel, Julius, Berthelt, August, Petermann, Karl
- Auflagennummer (WdK): 12
- Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Schülerbuch
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten, Bürgerschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten, Mittlere Lehranstalten
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Feder-Nelke; Seifenkraut; Leimkraut; Kukuksblume; Pech-;
Lichtnelke; Brennende Liebe; Ackerspark; Sternmiere; Horn-
kraut. — F. Theegewachse, Theaceae: chinesischer Theestrauch,
China und Assam; japanesische Camellie; Pfaffenhütchen, Holz zu
Zahnstochern, Schuhzwecken. — F. Lindengewächse, Tiliaceae: große
und kleinblättrige Linde, Nutzholz, Thee. — F. Johanniskrautge-
Wachse, Hxporicineae: Lein, Flachs, Leinsamen. — F. Guttage-
Wächse, Outtikerae: Gummiguttbaum, Farbe. — F. Orangen-
gewächse, öesxeriäeae: Citronen-; Orangen- oder Pomeranzen-;
Mahagonibaum.
Anatomie und Physiologie der Gewächse. Alle Pflanzen be-
stehen aus Zellen und jeder Pslanzenthell ist aus Zellen, d. h. aus einer
Menge kleiner allermeist nur dem bewassneten Auge erkennbarer Bläschen
zusammengesetzt; ihre Bereinigung bildet das Zellengewebe. Im
Innern der von der Zellhaut umschlossenen Zelle findet sich eine halb
schleimige, halb körnige Masse, der Urbildungsstoff, und in derselben
der Zellkern. Die 'Nahrung, welche die Pflanze (in gelöstem Zustande)
aufnimmt, dringt durch die Zellhaut (Endosmose und Eposmose) aus einer
Zelle in die andere und wird hier m die der Pflanze nöthigen Stosse
chemisch umgewandelt. Der Urbildungsstoss besteht hauptsächlich aus
Pflanzeneiweiß, Kleber- und Pflanzenkäseftofs. Außerdem sind im Zellsaste
mehr oder weniger andere, theils gelöste, theils ungelöste Stoffe vorhanden,
z. B. Pflanzengrün, Blattgelb, Indigo, Stärke, fette, und flüchtige Oele.
— Dadurch, daß eine Reihe nebeneinanderliegender Zellen ihre Ouer-
scheidewand verlieren, entstehen Gesäsie und durch deren Bereinigung zu
einem Bündel Gefäßbündel. Die Zwischenräume zwischen locker zu-
sammenliegenden Zellen heißen Jntereellular- oder Zwischenzellen-
gänge. Sie sind mit Luft oder auch mit Saft gefüllt.
Ihre Nahrung kann die Pflanze nur irn flüssigen oder luftförmigen
Zustande aufnehmen. Wasserstoff und Sauerstoff empfängt sie als Wasser,
zcohlenfiosf in der Kohlensäure, Stickstoff im Ammoniak; Cylor, 'Natrium,
Schwefel, Phosphor re. aus dem Boden, aus dem sie wächst. Manche
Pflanzen brauchen mehr diese, andere mehr jene unorganischen Stoffe.
Die Entstehung neuer Pflanzen geschieht theils durch Bermehrung
(Ableger, Stecklinge, Okuliren, Kopuliren, Pfropfen), theils durch Fort-
pflanzung (Samen). Der Tod der Pflanzen erfolgt nach und nach. Hohes
Alter mancher Pflanzen.
Das Thierreich.
Die Thiere haben Empfindung und willkürliche Bewegung. Chemische
Bestandtheile sind hauptsächlich: Sauer-, .Wasser-, Kohlen- und Stickstoff,
in weck geringerer Menge Schwefel, Phosphor, Kali, Natrum, Kalk-,
Talk-, Kieselerde, Eisen re. Hieraus zusammengesetzte Bestandtheile:
Eiweißstoff, Gallerte, Faser-, Käsestoff, Schleim, Fett, Wasser re. Diese