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1. Größeres Handbuch für Schüler zum Gebrauche bei dem Unterrichte in Bürgerschulen und höheren Unterrichtsanstalten - S. 218

1874 - Leipzig : Klinkhardt
218 kommenen Gestaltung, obwohl Hans Sachs und Jacob Ayrer mit richtigem Takte Versuche machten, Volkssagen zu behandeln. — Zweiter Abschnitt. Die Herrschaft des italienischen und französischen Einftusses, von 1624—1740. §37. Die Dichtung hat sich ausschließlich in den Gelehrten- stand geflüchtet, und dieser sucht ihr neuen Aufschwung zu geben, ergreift aber durchaus falsche Mittel, indem er die Poesie theils ausschließlich in der Form sucht, theils ausländischen, besonders französischen und italieni- schen Mustern nachbildet. Durch Häufung „sinnreicher Beiwörter" und durch Nachahmungen von Naturlauten entsteht Schwulst und Spielerei. Die poetischen Gesellschaften, eine Nachahmung der italienischen Akademien, schaden nur. Nach mehr als einem Jahrhunderte ist man dahin zurückgekehrt, von wo man ausging. Die Dichter lassen sich in Gruppen fassen: 1) Die erste schlesische Schule mit Martin Opitz, t 1639, Paul Flemming, t 1640, und Andreas Gryphius, t 1664. 2) Die Nürnberger Pegnitzschäfer: Philipp Harsdörfer, Joh. Klai und Sigmund v. Birken, alle um 1650. 3) Die Königsberger Dichter: Roberthin, Albert und Simon Dach (zwischen 1640 und 1680). 4) Die zweite schlesische S chule mit Hofmann von Hofmanns- waldau und Caspar von Lohenstein (höchste Spitze des Schwulstes) 1650—1680. 5) Schule der Wasserpoeten: Christian Weise, Hunod, Postel u. s. w., Gegenbild der 2. schlesischen Schule, nämlich dürreste Prosa in Versen (um 1700). § 38. In Wahrheit poetische Erscheinungen sind in diesem Zeitraume nur wenige. Dahin rechnen wir: a) Das evangelische Kirchenlied, welches seinen Höhepunkt in Paul Gerhard (geb. zu Gräfenhainichen in Sachsen 1606, 4 1656 zu Lübben) erreicht. Daneben noch ausgezeichnet: Rinkart, Neumark, Rodigast u. A. b) Einige Dichter voll tiefer, religiöser Empfindung, wie Friedrich vonspee, 41635,Johannscheffler, 4 1676(Angelussylesius). c) Der Epigrammdichter Friedrich von Logau, 1604—1655. Dritter Abschnitt. Höhepunkt der deutschen Poesie, von 1740—1832. § 39. Heillos war der Zustand der Literatur im Anfange des 18. Jahrh, in Deutschland. Die Bestrebungen des 17. Jahrh, waren größtenteils fruchtlos vorübergegangen. Noch herrschte an Schulen und Universitäten die lateinische, an Höfen und unter dem Adel die französische
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