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1. Illustriertes Realienbuch für Bürger-, Mittel- und Töchterschulen - S. 44

1881 - Leipzig : Ed. Peters Verl.
40 die Insel Irland und das eigentliche Britannien, und in eine Menge kleinere Inseln geteilt, welche besonders den Westküsten vorgelagert sind. Die Irische See, der Nord-Kanal und der südliche Georgs-Kanal scheiden beide von einander. Der südliche Teil der östlichen größeren Insel heißt England, der nördliche Schottland. Das südliche England (Cornwall), das nach O. und nach W. eine Halb- insel bildet, ist Bergland. Das Gebirge erreicht zwar kaum eine Höhe von 325 m, aber es ist wild und zerklüftet und reich an Kupfer, Zinn und Blei, wie die los- gerissenen Scilly-Inseln im Westen. Das nördlich desselben und des Kanals von Bristol vorspringende Wales, das Land der alten Gälen (Kelten), welche sich lange gegen die 449 n. Chr. einge- wanderten Angelsachseu verteidigten und sich ihre Eigentümlichkeit, ihre Sitten und keltische Sprache größtenteils bis heute bewahrten, ist gleichfalls Gebirgsland, das sich im Snowdon zu 975 m erhebt und in seinem südlichen Teile reich an Kohle ist. In der Mitte entspringt der Mersey, der sich in die Irische See ergießt. Das nördliche England durchzieht aus der Westseite das liebliche Seeen um- schließende Cumbrische Gebirge mit dem 970 m hohen Sca Fell und das Peak-Gebirge (Pihk), dessen südlicher Teil gleichfalls mächtige Kohlenlager birgt. Die Ostseite Englands ist Hügel- und Flachland. Schottland, in dessen Küsten das Meer tiefe Buchten (Firth) geschnitten, ist vor- herrschend Gebirgs- und Hochland (Highland). Den Süden durchzieht das metall- und kohlenreiche Cheviotgebirge, 812 m, die Mitte das Grampiangebirge mit dem 1300 m hohen Ben Nevis, den Norden, den der Kaledonische Kanal von der Mitte scheidet, das kahle, plateauartige Kaledonische Gebirge, das schottische Hochland, eine unfruchtbare Wildnis mit Gipfeln bis 97 5 m. Nur im Süden finden sich Niederungen (Lowlands) mit fruchtbaren Feldern und Gärten. Irland erhebt sich nur wenig über das Meer und hat nur Randgebirge, wie die Berge von Donegal, 390 m, im Nw. und die Berge von Kerry mit den schönen Killarney-Seeen im Sw. Das die Inseln umspannende Meer führt ihnen sehr reichlichen Regen zu, und der warme Golfstrom verleiht ihnen, wie § 3 schon erwähnt, ein verhältnismäßig mildes Klima, so daß der Winter in England und Irland nur aus den Bergen herrscht, daß ihre Ebenen und Thäler stets ein frisches Grün schmückt und selbst Pflanzen, wie Myrthe und Lorbeer, die dem Süden Europas eigen, dort gedeihen. Selbst das nördliche Schottland hat ein beträchtlich milderes Klima, als sich aus seiner Lage schließen läßt. Eine unangenehme Zugabe ist freilich der häufige dichte Nebel. So ist es natürlich, daß das Land außerordentlich reich ist an Flüssen, die zwar nur kurzen Lauf haben, aber sehr wasserreich sind. Englands Hauptfluß, die Themse, entspringt in mehreren Quellen auf einer Hügelkette, welche von dem Ge- birge von Cornwall das mittlere England in nordöstlicher Richtung durchzieht, die englische Alp genannt. Nach einem Laufe von 30 Ml. mündet sie unterhalb London 1 Ml. breit in die Nordsee. Zahlreiche Kanäle verbinden sie und die übrigen Flüsse. Das schmalere Schottland hat nur Küstenflüsse. Der größte Fluß Irlands ist der Shannon, der eine Reihe von Seeen verbindet. Der Quellen-, Hasen-, Metall- und Kohlenreichtum des Landes ist die Vor- bedingung seines industriellen Aufschwungs, und dieser und die Energie seiner Be- wohner haben das kleine England zu einer Seemacht ersten Ranges gemacht. Der über alle Länder der Erde sich erstreckende Handel hat großen Reichtum in das Land gebracht, aber dieser Reichtum befindet sich wie der größte Teil des Bodens, in den
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