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1. Illustriertes Realienbuch für Bürger-, Mittel- und Töchterschulen - S. 94

1881 - Leipzig : Ed. Peters Verl.
88 Treffen verwundet und starb nach einigen Wochen in Ingolstadt. Die Schweden unterwarfen Baiern und zogen in München ein. Maximilian mußte fliehen. In dieser Bedrängnis wandte sich Ferdinand wieder an Wallenstein. Dieser warb ein Heer, über welches ihm der Kaiser unumschränkten Oberbefehl gab, ver- trieb die Sachsen aus Böhmen und zog dann, von Maximilian zu Hilfe gerufen, nach Baiern. In dem festen Lager bei Nürnberg standen sich die Heere Wallen- steins und Gustav Adolfs 11 Wochen gegenüber. Als Wallenstein darauf in Sachsen eindrang und das Land verwüstete, eilte Gustav Adolf, der indes nach Baiern ge- zogen war, dem Kurfürsten von Sachsen zu Hilfe. Es kam am 16. Nov. 1632 bei Lützen zur Schlacht. Gustav Adolf und Pappenheim fielen. Die Schweden gewannen den Sieg. Der schwedische Kanzler Oxenstierna übernahm nun die Leitung des Krieges und übertrug den Oberbefehl über das Heer dem Herzoge Bernhard von Weimar und den Feldherren Horn und Bauer. Obgleich nun die Schweden siegreich in Baiern eindrangen, blieb Wallenstein, der sich nach Böhmen zurückgezogen hatte, unthätig. Er wurde geheimer Verbindungen mit den Schweden beschuldigt, auf Befehl des Kaisers abgesetzt und 1634 (durch den Obersten Buttler) in seiner Wohnung zu Eger ermordet. Den Oberbefehl über das kaiserliche Heer erhielten Gallas und des Kaisers ältester Sohn, Erzherzog Ferdinand. Die Schweden er- litten 1634 bei Nördlingen eine Niederlage. Der Kurfürst von Sachsen schloß mit dem Kaiser 1635 den Frieden zu Prag, dem sich der Kurfürst von Branden- burg und die meisten übrigen protestantischen Fürsten anschlossen. 4. Schwedisch-französische Periode, 1635—1648. Der Kanzler Oxenstierna verband sich mit Frankreich. Dort war damals Ludwig Xiii. (Sohn Heinrichs Iv., 1610—1643) König; aber die Regierung des Staates lag in der Hand des Kardinals Richelieu. Dieser hatte es sich zur Aufgabe gemacht, Frankreichs Macht auch nach außen zu vermehren und ergriff gern die Gelegenheit zur Einmischung Frankreichs in die deutschen Angelegenheiten und namentlich zur Schwächung der östreichischen Macht. Der Religionskrieg gestaltete sich jetzt zu einem bloßen Eroberungskriege. Die Schweden siegten unter Baner 1636 bei Wittstock über das kaiserlich-sächsische Heer. Bernhard von Weimar unterwarf den Elsaß; nach seinem Tode nahm Frankreich das Land in Besitz. Um diese Zeit starb Kaiser Fer- dinand Ii., und ihm folgte sein Sohn Fer- dinand Iii. (1637—1657). Obgleich dieser zum Frieden geneigt war, so dauerte der verheerende Krieg doch fort. Der Feldherr Torstenson übernahm nach Baners Tode den Oberbefehl über das schwedische Heer, besiegte das kaiserliche Heer 1642 bei Leipzig, drang in die östreichischen Länder ein, zog dann durch Schlesien, Sachsen und Braunschweig und er- obernd durch Holstein und Schleswig bis nach Jütland. Im Jahre 1645 erfocht er einen glänzenden Sieg bei Jankowitz in Böhmen und drang bis Wien vor. Wegen Kränklich- keit legte er den Oberbefehl nieder. Sein Abb. 54. Richelieu.
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