Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Illustriertes Realienbuch für Bürger-, Mittel- und Töchterschulen - S. 178

1881 - Leipzig : Ed. Peters Verl.
169 Der Donner ist der Schall, welcher die Entladung der elektrischen Wolke begleitet. Er entsteht durch das Zusammenschlagen der Luft in dem vom Blitze gebildeten luftleeren Raume. Das Rollen desselben wird einesteils durch die Zurllckwersung des Donners von den Wolken oder Gegenständen auf der Erde hervorgerufen; andernteils ist es eine Folge davon, daß der Schall in verschiedenen Höhen und Entfernungen vom Beobachter erregt wird. Blitz und Donner entstehen immer gleichzeitig; doch wird letzterer später vernommen, weil sich der Schall langsamer fortpflanzt, als das Licht. Aus der Zeit, welche zwischen Blitz und Donner vergeht, läßt sich die Entfernung des Gewitters vom Be- obachter berechnen: Die Gewitterwolke ist so viel mal 340 in entfernt, als Sekunden zwischen Blitz und Donner vergehen. Das Wetterleuchten besteht in Blitzen ohne Donner. Es rührt entweder von Ge- wittern her, welche zu weit entfernt sind, als daß wir den Donner noch zu vernehmen ver- möchten, oder ist ein Wiederschein solcher Blitze am Himmel, welche von Wolken unter dem Horizonte ausgehen, oder besteht in ruhigem Ausströmen der Elektricität. — Während eines Gewitters oder bei stark elektrischem Zustande der Luft bemerkt man, daß die Spitzen hoher Gegenstände (Türme, Masten auf Schiffen) leuchten. Diese Erscheinung heißt das St. Elmsfeuer oder Wctterlicht und besteht in einem ruhigen Ausströmen der Elektricität in die Luft. — Die namentlich in den Polargegenden häufig vorkommende Erscheinung des Polarlichtes (Nord- und Südlicht) scheint in sehr naher Beziehung zur Elektricität zu stehen; wahrscheinlich ist es eine elektrische Ausströmung in höhere, ver- dünnte Luftregionen. Vorsichtsmaßregeln beim Gewitter: I.jm Freien vermeide man einzeln stehende Bäume, Gelreidehaufen, die Nähe der Gewässer und Tiere. 2. Man hüte sich, in einem größeren Umkreise der höchste Gegenstand zu sein, weil mau als solcher der Gewitterwolke am nächsten ist. 3. In den Straßen einer Stadt gehe mau lieber in der Mitte, als an den Seiten der Häuser; besonders ist die Nähe solcher Stellen, wo das Wasser von den starken Güssen niederstürzt, zu meiden. 4. In Gebäuden hüte man sich, mit seinem Körper die vorhandenen Lücken einer unterbrochenen Leitung auszufüllen. Solche Stellen sind z. B. unter Kronleuchtern, welche an metallenen Ketten hängen, unter Drahtzügen, in der Küche unter dem Schornstein. Der beste Platz ist in der Mitte des Zimmers; die Nähe des Ofens, Klavieres und eiserner Fensterstaugen ist zu meiden. Im allgemeinen ist mau im Erdgeschoß sicherer als in der Höhe der Gebäude. Die Fenster während des Gewitters verschlossen zu halten, ist nicht nötig. Es ist ratsam, während eines starken Gewitters das Feuer im Ofen auszulöschen, weil der aufsteigende Rauch ein guter Elektricitätsleiter ist. 5. Me- tallische Gegenstände trage mau während eines nahen Gewitters nicht ohne Not bei sich. 6. Für Gebäude gewährt der von Franklin erfundene Blitzableiter den besten Schutz. Der Blitzableiter besteht aus 3 Teilen: der Auffangestauge, der Ableitungs- stange und der Bodenleitung. Die Auffangestange endet oben in eine vergoldete oder Silber- oder Platin-Spitze. Man nimmt an, daß der Blitzableiter ringsum so weit schützt, als die doppelte Länge der Auffangestauge beträgt. Die Ableituugsstauge besteht aus Eisen oder Kupfer. Sie geht nach unten in die Bodenleitung über. Dieselbe endigt vorteil- haft mit einer großen Metallplatte oder wird in Windungen durch einen Brunnen geleitet. Die Berührungs-Elektricitiit oder der Galvanismus. Erregung der Lerührungs-Elektricität. Vor nahezu 100 Jahren (1789) beobachtete Galvani, Professor in Bologna, daß Frosch- schenkel, welche von der Haut entblößt am oberen Ende mittelst kupferner Drähte an einem eisernen Geländer aufgehängt waren, in heftige Zuckungen gerieten, als die Füße derselben durch Zufall mit dem Geländer in Berührung kamen. Galvani suchte diese Erscheinung als Wirkung einer besonderen tierischen Elektricität zu erklären und versuchte nachzuweisen, daß sie die Ursache aller Lebenserscheinungen in der Menschen- und Tierwelt sei. Gegen diese Ansicht trat Volta, Professor in Padua, mit dem nach ihm benannten Voltaschen
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer